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Presseartikel

 
Mittwoch, 11. Sep 2019

Einwohner gestalten den Ruggeller Verkehrsrichtplan mit

Engagement Das Thema Verkehr bewegt uns alle. Unter diesem Motto hat die Gemeinde Ruggell alle Einwohnerinnen und Einwohner zum zweiten Bevölkerungsworkshop vorgestern Montagabend zum Thema Verkehr eingeladen.

Gut 75 Interessierte nutzten diese Möglichkeit und präsentierten nach einer Gruppenarbeit ihre Meinungen und Anregungen zum vorliegenden Entwurf. Alexander Kuhn vom Büro Verkehrsingenieure in Eschen präsentierte zu Beginn des Abends einen ersten Entwurf des Verkehrsplans.

Dieser ist im Verkehrsrichtplan in drei Teilbereiche aufgeteilt: der motorisierte Individualverkehr, der öffentliche Verkehr sowie der Rad- und Fussgängerverkehr. Der Entwurf wurde aufgrund der Erkenntnisse aus dem ersten Bevölkerungsworkshop im Dezember 2018 von den Verkehrsingenieuren erstellt und von einem zehnköpfigen Kernteam begleitet, in welchem neben der Bauverwaltung, Politik, weiteren Experten auch die Schulleiterin und der Gemeindepolizist vertreten sind. Im ersten Workshop beschäftigten sogenannte «Hot Spots» in den Quartieren die Gruppen, wie unter anderem die Verkehrssituation in der Giessenstrasse, welche von immer mehr Pendlern aus Österreich kommend Richtung Industriering genutzt wird, oder generell die Verkehrssituation rund um das Einkaufscenter REC.

Nordumfahrung und eine separate Radbrücke über den Rhein

Auf den ersten Blick fiel eine eingezeichnete Nordumfahrung zur Entlastung des Dorfzentrums auf: «Der Verkehr wird zunehmen, jedoch kann die neue Nordumfahrung ohne begleitende Massnahmen den Verkehr nicht wirksam entlasten», erklärt Alexander Kuhn. Bereits heute könnten die Quartierstrassen unattraktiv für die Autofahrer gestaltet werden. Dies kann unter anderem durch die Einführung von Temporeduktionen erreicht werden oder durch die Realisierung von Begegnungszonen im Dorfzentrum.
Die Einwohner wurden anschlies-send eingeladen, aufgeteilt auf acht Gruppen zu prüfen, was im neuen Verkehrsrichtplan gelungen ist oder was zu wenig berücksichtigt wird. So erhielten die Einwohner gut eine Stunde Zeit, den Verkehrsplan genauer unter die Lupe zu nehmen. Die darauffolgende Präsentation der Ergebnisse der einzelnen Gesprächsgruppen zeigte auf, dass die Teilnehmer grösstenteils mit dem ersten Entwurf zufrieden sind. Neben der Zukunftsvision einer Nordumfahrung überzeugte der Vorschlag einer separaten Rheinbrücke für Radfahrer und Fussgänger in die Schweiz, da die jetzige Strassenbrücke für den Langsamverkehr als sehr gefährlich beurteilt wird. Zeitnaher umsetzbar sind die Temporeduktionen in den verschiedenen Quartieren nach genaueren Abklärungen. Die vorgeschlagenen Temporeduktionen wurden von allen Gruppen positiv aufgenommen.

Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radwege

Alle Arbeitsgruppen unterstützen den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Vor allem die Querbuslinie startend von Salez Bahnhof über das Sennwälder und Ruggeller Industriegebiet direkt nach Feldkirch Bahnhof ist ein grosses Anliegen. Mit der Realisation des Industriezubringers und neuem Kreisel soll der Linienverlauf der bisherigen Buslinien neu überdacht werden. Weiter kam der Vorschlag auf, dass innerhalb der Gemeinde Ruggell alle Fahrten nur zwei Franken kosten sollen.
Das bisherige Fuss- und Radwegnetz in der Gemeinde wird gelobt und soll weiter ausgebaut werden. Ein Vorschlag ist dabei die Realisierung eines Radweges Richtung Schellenberg. Da die Strasse von Ruggell nach Schellenberg als sehr eng empfunden wird und bis zum Steinbruch zusätzlich von zahlreichen Lastwagen befahren wird, wäre dieser Ausbau ein wesentlicher Mehrwert für die Gemeinde und alle Radfahrer.
Zum Schluss hatte die Bevölkerung die Möglichkeit, weitere kleinere Ideen und Anregungen einzubringen. «Wir garantieren euch, dass alle Ergebnisse und Vorschläge mitgenommen werden und im Kernteam zur Diskussion kommen», so verabschiedete sich das Kernteam von der Bevölkerung. Speziell Gemeindevorsteherin Maria Kaiser-Eberle war erfreut über das aktive Mitwirken der Bevölkerung: «In Ruggell kann man sich auf die Einwohner verlassen. Sie kommen, wenn wir sie einladen, sei es zu einem Dorffest oder eben zu einem wichtigen Bevölkerungsworkshop, wo es um die Zukunftsgestaltung der Gemeinde geht.» (eps)