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Presseartikel

 
Samstag, 10. Nov 2012

WLU: Bau des Wasserreservoirs in Ruggell hat offiziell begonnen

«Die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland (WLU) setzt damit einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur besseren Versorgungssicherheit der Gemeinden Ruggell, Schellenberg und Gamprin», betonten die Verantwortlichen an der Veranstaltung am vergangenen Dienstag.Florin Banzer als Vertreter der Ingenieurbüros erläuterte anschliessend die technischen Details des Neubaus. Das geplante Reservoir war demnach in den 1960er-Jahren im generellen Wasserversorgungsprojekt (GWP) bereits enthalten und wurde im GWP 2005 bestätigt. Mit dem Neubau soll die Versorgungssicherheit der unteren Druckzone, insbesondere in der Gemeinde Ruggell, wo in den vergangenen Jahren eine rege Bautätigkeit stattgefunden hat, erhöht werden. «Die Entscheidungsträger der WLU haben die Notwendigkeit einer neuen Speicheranlage erkannt und deren Realisierung einschliesslich der Erschliessungsleitungen an der Generalversammlung im Juni 2010 beschlossen», heisst es in der Medienaussendung abschliessend.Das Reservoir Ruggell dient der Wasserbereitstellung für Brauch- und Löschwasser sowie der Druckhaltung der «Unteren Druckzone der WLU», in erster Linie aber der Gemeinde Ruggell. Mit der Wasserspeicherung sollen, schreiben die Verantwortlichen weiter, der Ausgleich zwischen Einspeisung und Wasser-entnahme gewährleistet und Reserven für Notfälle (etwa ein Brandfall) bereitgehalten werden. Zudem könnten die Druckschwankungen in der unteren Druckzone im Versorgungsgebiet Ruggell wesentlich reduziert werden.

Nähe zu Hauptversorgungsgebiet

Der Standort für das neue Reservoir liegt im Gebiet Studa oberhalb Ruggell. Dieser Standort bietet laut der Medienaussendung «die ideale Nähe zum Hauptversorgungsgebiet». Die Bauarbeiten für die Erschliessungsleitungen wurden bereits im Frühjahr 2012 in Angriff genommen und sind nun bereits abgeschlossen. Es handelt sich dabei um eine Hauptleitung, über die einerseits das Netz Ruggell angespeist wird und andererseits, vorwiegend während der Nacht, Trinkwasser aus dem Pumpwerk Oberau hochgepumpt wird. Mit einer weiteren Druckleitung wird eine Verbindung zum Netz Schellenberg und Gamprin, die in der Hochzone liegen, geschaffen. «Somit kann bei Bedarf mittels einer Pumpe Trinkwasser in das Reservoir Spitaler gefördert werden», freut sich die WLU. Überdies erstellten die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) in die Trasse der WLU Erschliessungsleitungen für die Kommunikation zwischen Ruggell und Schellenberg.Die Wassereinspeisung erfolgt laut der Medienmitteilung hauptsächlich durch Grundwasser aus dem Grundwasserpumpwerk Oberau, das über das Versorgungsnetz Ruggell (Untere Druckzone der WLU) in das geplante Reservoir Ruggell gepumpt wird. «In erster Priorität wird aber, soweit vorhanden, das Quellwasser der WLU-Quellen über das Versorgungsnetz eingespeist», betonen die Verantwortlichen. Die Wasserspeicherung respektive der Speicherinhalt bei Versorgungsgebieten mittlerer Grösse soll demnach optimalerweise zirka 100 Prozent des mittleren Tagesverbrauchs betragen. Dies entspricht einem spezifischen Speicherinhalt von zirka 0,4 bis 0,5 Kubikmeter pro Einwohner. Auf diesen Grundlagen wurde ein Speichervolumen von 1500 Kubikmeter errechnet und festgelegt.

5 Meter Wassertiefe beim Behälter

Der geplante Behälter weist eine nutzbare Wassertiefe von 5 Metern auf und ist in 2 Kammern von je 750 Kubikmetern aufgeteilt. Die beiden Kammern können parallel (Normalbetrieb) oder einzeln (Wartungsbetrieb) betrieben werden. Die einzelnen Kammern wiederum sind durch eine Mittelwand getrennt, wodurch die hälftigen Behälter separat betrieben werden können. Durch die in beiden Behältern angeordnete Mittelwand, ist der Medienaussendung zu entnehmen, wird aufgrund der speziellen Anordnung des Ein- und Auslaufes die Wasserumwälzung in den jeweiligen Behältern erzwungen. Das Reservoir wird vollständig eingedeckt. Die Überdeckung beträgt mindestens 90 Zentimeter. Sichtbar bleiben lediglich die Frontfassade der Schieberkammer und zwei kleine Seitenteile derselben.Die Baugrube, die beinahe ausschliesslich im Felsmaterial liegt, soll bis zirka Ende 2012 erstellt werden. Die gesamte Anlage soll bis Ende 2013 dem Betrieb übergeben werden. Die Baukosten für das Reservoir sind mit 2 600 000 Franken veranschlagt. Die Kosten für die Erschliessungsleitungen werden zirka 610 000 Franken betragen. Die Gesamtkosten belaufen sich somit auf etwa 3,21 Millionen Franken. «Mit dem Neubau Reservoir Ruggell macht die WLU einen weiteren, wichtigen Schritt in der Versorgungssicherheit für die Unterländer Gemeinden, speziell aber für die Gemeinde Ruggell, und schliesst damit eine weitere Lücke im Sicherheitsdispositiv», schreiben die Verantwortlichen.(red/pd)