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Presseartikel

 
Samstag, 22. Okt 2016

50 Jahre Rheinbrücke: Grosser Festakt in Ruggell

Feierlichkeiten In der Mitte der Rheinbrücke traf sich gestern Freitagabend Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle von Ruggell mit dem Gemeindepräsidenten Peter Kindler aus Sennwald, um gemeinsam auf das 50-Jahr-Jubiläum dieses Baus anzustossen.

Begleitet wurden sie von den ehemaligen Vorstehern und Gemeindepräsidenten, den Gemeinderäten sowie einer Delegation des Vereins Werdenberg-Liechtenstein. Nach ein paar Fotos folgte ein kurzer Sparziergang zum Küefer-Martis-Huus, wo die Verwaltungsmitarbeitenden und weitere geladene Gäste bei einem Apéro warteten. Hier begrüsste die Ruggeller Vorsteherin die Gäste und betonte die Wichtigkeit der Brücke: «Welche Bedeutung haben Brücken für uns? Brücken sind sehr wichtig für uns Menschen für Handelsverbindungen- und -beziehungen, aber auch für soziale Kontakte.»

Wiederaufbau nach Brand

Dabei kann sie sich noch an den Brand der alten Holzrheinbrücke am 28. Juli 1963 erinnern, obwohl sie damals erst vier Jahre alt war. Es war ein schlimmer Tag für sie, alle Ruggeller sprangen zur Brücke und konnten es nicht glauben. Der damalige Ruggeller Gemeinderat mit Vorsteher Andreas Hoop an der Spitze sowie die Regierung mit dem Ruggeller Regierungsrat Josef Oehri als Ressortinhaber für das Bauwesen bemühten sich anschliessend sehr und mit Nachdruck um den Wiederaufbau der Brücke und gleichzeitig um den Autobahnanschluss. Der Vorsteher des Baudepartements des Kantons St. Gallen, Simon Frick, wies die Gemeinde Ruggell jedoch darauf hin, dass, nachdem die Brücke zwischen Bendern und Haag damals erst vor Kurzem erstellt wurde, es nicht möglich sei, den Bau einer weiteren Brücke im Abstand von vier Kilometer mit demselben Nachdruck zu fordern. Glücklicherweise setzten sich Andreas Hoop und Josef Oehri so stark für die Rheinbrücke ein.
Peter Kindler, Gemeindepräsident von Sennwald, bestätigte in seiner Ansprache, dass die Skepsis vor dieser neuen Brücke vor allem in seiner Gemeinde damals gross war. In den 60er-Jahren war Sennwald wesentlich ärmer als heute und konnte sich dies auch finanziell nicht leisten. Kurz nach dem Bau der neuen Rheinbrücke war dieser Zweifel jedoch schnell verflogen, man baute einen sehr guten Kontakt mit den Nachbarn auf, welcher heute noch sehr gepflegt wird: So spielen einige Sennwälder Fussball beim FC Ruggell, umgekehrt besuchen viele Ruggeller das Freibad in Salez. Mit der Kommission Bewegung –Begegnung wurde diese Zusammenarbeit mit sieben Rheintalgemeinden in der Schweiz, Österreich und Ruggell in Liechtenstein ausgebaut. Paul Schlegel, Altkantonspräsident und Präsident des Vereins Liechtenstein-Werdenberg, betonte die wichtigen Handelsbeziehungen zwischen Sennwald und Ruggell, welche immer schon bestanden. Die Holzbrücke hielt nur 12 Tonnen aus, innerhalb kürzester Zeit konnte nach deren Brand eine der stabilsten Brücke im Rheintal realisiert werden. Im Namen des Vereins schenkte er beiden Gemeinden eine Gratulationstafel, welche an dieses Jubiläum und diese Verbundenheit erinnern soll.

Ausstellung im Küefer-Martis-Huus

Nach den Ansprachen erfolgte durch den Leiter des Küefer-Martis-Huus, Johannes Inama, die Eröffnung der Ausstellung «50 Jahre Rheinbrücke Sennwald – Ruggell» mit historischen Bildern, welche ab diesem Wochenende jeweils am Samstag, Sonntag und Freitag von 14 bis 17 Uhr im Küefer-Martis-Huus für die Museumsbesucher offen steht.
Bei einem gemütlichen Abendessen im Musikhaus stand der Austausch der Gemeinden im Vordergrund. Die gute Stimmung wurde von den Frohsinn Volksmusikanten unterstützt, welche für einen solchen Anlass traditionsgemäss ein paar Märsche und Polkas zum Besten gaben. Dabei erhielten die Musikanten und Brüder Josef und Werner Büchel einen besonderen Applaus, da sie bereits vor 50 Jahren bei der Eröffnung der Brücke mit dem Musikverein Frohsinn an der Eröffnungsfeier im Einsatz standen. (pd)

«Brücken sind sehr wichtig. Sie schaffen auch soziale Kontakte.»

Maria Kaiser-Eberle

GemeindeVorsteherin Ruggell

«Die finanziellen Zweifel sind nach dem Bau schnell verflogen.»

Peter Kindler

Gemeindepräsident Sennwald