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Presseartikel

 
Mittwoch, 01. Jul 2020

Programm für vierte Generation angemeldet: Rheinbrücken Sevelen–Vaduz, Haag–Bendern und Salez–Ruggell im Fokus

BUCHS/VADUZ An der Mitgliederversammlung des Vereins Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein wurde über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert. Von besonderem Interesse waren Ausführungen über das Programm der vierten Generation, welches derzeit entwickelt wird und im Juni beim Bund angemeldet wurde. Die Schweizer Agglomerationsprogramme sind ein wichtiger Pfeiler der Agglomerationspolitik des Bundes und der nachhaltigen Raumentwicklung der Schweiz. Die Programme sind Voraussetzung, um beim Bund einen Antrag um Mitfinanzierung der Verkehrsinfrastrukturen zu stellen. Mit den Agglomerationsprogrammen wird eine koordinierte Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft im funktionalen urbanen Raum angestrebt. Sie werden folglich in enger Zusammenarbeit zwischen Kantonen, Städten, Gemeinden und Regionen sowie angrenzenden Ländern erarbeitet und alle vier Jahre angepasst. Eine Herausforderung und Besonderheit der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein ist die Zweistaatlichkeit des Programms.

Nach dem einstimmigen Beschluss der Vereinsversammlung vom Juni 2019 sowie der Start-Veranstaltung mit Ämtern des Kantons St.Gallen und Vertretern des Fürstentums Liechtenstein wurde die Erarbeitung des Agglomerationsprogramms Werdenberg-Liechtenstein der vierten Generation in Angriff genommen. Als Basis dient die vorherige Eingabe; Vertiefungen folgen in den Hauptthemen Siedlung und Verkehr. Als neues, aktuelles Themenfeld wird «öffentlicher Raum, Freiraum, hitzeangepasste Siedlungsentwicklung» in einem separaten Projekt für die gesamte Agglomeration erarbeitet. Die Ergebnisse sollen ebenso die Mitgliedsgemeinden unterstützen bei der Gestaltung eines attraktiven Lebensraumes, und sie dienen auch denjenigen Gemeinden, die aktuell ihre Ortsplanung aktualisieren.

Rheinübergänge verbessern

Für die Träger der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein zentral sind insbesondere die Massnahmen zur Verbesserung der Rheinübergänge. Ziel ist es, die Brücke Sevelen–Vaduz als A-Priorisierung einzubringen und somit einer zeitnahen Realisierung zuzuführen. Für den Übergang Haag–Bendern soll eine Höherstufung (B-Priorisierung) resultieren; Salez–Ruggell wird voraussichtlich als C-Massnahme neu ins Programm aufgenommen.

Roland Ledergerber verabschiedet

Anlässlich der Mitgliederversammlung konnten sich die Liechtensteiner und Werdenberger Gemeinden im Rahmen eines ergänzenden Workshops und im Beisein von Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch über den Stand der Arbeiten informieren sowie sich beim gemeinsam erarbeiteten Zukunftsbild und weiteren Fokus-Themen einbringen. Daniel Gut, Stadtpräsident Buchs und Präsident der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein, verabschiedete zum Ende der Veranstaltung das Vorstandsmitglied Roland Ledergerber und dankte für seinen langjährigen Einsatz. Der Gemeindepräsident von Sevelen tritt Ende August mit Erreichung des Pensionsalters zurück. (eps)

Über die Agglomerationsprogramme

Zur Erarbeitung des Agglomerationsprogramms Werdenberg-Liechtenstein wurde 2009 ein Verein gegründet. Mitglieder und Träger sind die Werdenberger Gemeinden und Sargans sowie sämtliche Liechtensteiner Gemeinden. Ebenfalls Mitglied sind der Kanton St. Gallen und das Fürstentum Liechtenstein. Das Ziel des Vereins ist neben einer grundsätzlichen Stärkung der Zusammenarbeit die Erarbeitung des Bundesprogramms zur Förderung von Entwicklungsmassnahmen aus sämtlichen agglomerationsrelevanten Themen.
Derzeit läuft die Realisierungsphase der zweiten und dritten Programmgeneration, wobei der Bund mit einem Beitragssatz von 35 Prozent und einer Summe von 7,8 Mio. Franken die vorgesehenen A-Massnahmen der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein unterstützt. Die dritte Generation des Programms startete 2020 (Beitragssatz 30 Prozent), wobei die Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein grossmehrheitlich Massnahmen aus dem Bereich Fuss- und Veloverkehr im Umfang von 10,35 Mio. Franken umsetzen kann. Erstmals stehen Bundesgelder auch für Liechtensteiner Fuss- und Veloverkehrs-Massnahmen zur Verfügung.
Realisierte Grossmassnahmen der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein: Der im Sommer 2018 in Betrieb genommene Bushof Buchs sowie die neue Rheinbrücke Vaduz–Buchs für den Fuss- und Veloverkehr (Juni 2019).