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Presseartikel

 
Mittwoch, 30. Jun 2021

Triennale 2021 beginnt im August – Aktuelle Kunst aus Liechtenstein #4

Vielfalt Visarte Liechtenstein lädt alle drei Jahre in Zusammenarbeit mit den kommunalen Kulturhäusern, dem Kunstmuseum Liechtenstein und dem Kunstraum Engländerbau zur Triennale ein. In Mauren findet dieses Jahr die Triennale im Haus zum Pfandbrunnen, einer ehemaligen Schmiede, statt.


Dem Grundgedanken dieses Kunstprojektes, aktuelle zeitgenössische Kunst aus Liechtenstein in die Dörfer und zu den Menschen zu bringen, bleibt Visarte Liechtenstein auch dieses Jahr treu.

Insgesamt geben 46 Mitglieder des Berufsverbands bildender Künstler/-innen während der Triennale einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen der letzten drei Jahre. Die Besucher und Besucherinnen dürfen sich nicht nur auf einen Querschnitt durch die aktuelle zeitgenössische Kunst aus Liechtenstein freuen, sondern auch auf eine spannende, abwechslungsreiche Reise durch sechsundvierzig «wilde, unbezähmbare und eigenwillige» Kunstwelten.
Die Vernissage findet am Sonntag, den 22. August, um 13 Uhr im Kulturzentrum Gasometer in Triesen unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Schutzmassnahmen statt. Weitere Informationen zur Triennale sind im Internet auf www.triennale.li zu finden.

Die Triennale im Alten Pfarrhof

Im Alten Pfarrhof in Balzers stellen unter dem Motto «Sieben kurze Anekdoten aus Raum und Zeit» Demet Akbay, Werner Casty, Lilian Hasler, Manfred Naescher, Arno Oehri, Ursula Wolf und Sunhild Wollwage ihre Werke aus. Die sieben Künstler/-innen zeigen Installationen, Bilder, Objekte, die sich mit Fragen der Relevanz, des Flüchtigen, des Fremden und Eigenen, des Wandels und Vergehens sowie des Erinnerns befassen.
In ihren Gemälden versucht Demet Akbay der unsichtbaren Schönheit neue Ausdrucksformen zu verleihen. Das flüchtige Hinschauen offenbart nur Teile der Bildinhalte. Erst das genaue Hinsehen verbindet die ästhetischen Vorstellungen und befreit somit die äusserliche Schönheit und begleitet den Betrachter hin zur Tiefe.
Werner Castys Installation trägt den Namen «Armillaria». Sie ist inspiriert von der gleichnamigen Pilzgattung. Viele Arten dieser Gattung besitzen am Stiel einen watteartigen Ring, der mit zunehmender Reife der Fruchtkörper durch Witterungseinflüsse und Schneckenfrass verloren gehen.
Lilian Haslers Installation «Waschsalon Hasler» befasst sich mit Fragen zu Fremdem und Eigenem. Ausgehend von der Idee einer Wäscheanstalt konstruiert sie einen offenen Würfel, der mit eigenwilligen Strukturen bemalt wird, meist in schwarz und weiss, und in dessen Mitte eine Waschmaschine mit einer eigenwilligen Skulptur aus Carrara Marmor steht. Die Skulptur und die Bilder an den Wänden ergeben ein Geflecht von Bezügen und Verweisen, die begeh- und erfahrbar sind. Weiss und Schwarz sind keine Farben, sondern sieht Hasler als gesellschaftliche Verhältnisse.
Manfred Naescher zeigt einen Überblick zu seinen Arbeiten im Genre des Künstlerbuchs. Zwischen 2009 und 2020 sind 26 künstlerische Publikationen entstanden, die trotz unterschiedlichen Herangehensweisen und Formaten von einem roten Faden zusammengehalten werden: Es sind alles Werke, die bestehendes Bildmaterial interpretieren und reflektieren. Es ist eine Arbeit zur Erinnerung.

«Anekdoten aus Raum und Zeit»

Die Installation «La Madonna dell’Isolamento» von Arno Oehri ist während der Coronapandemie in der Isolation des Lockdowns 2020 entstanden. Als Grundlage dienten Fotos von Schattenrissen einiger Madonnenskulpturen aus dem Mittelalter bis zum Barock. Neun filigrane Fahnendrucke vermitteln eine konzentrierte, stille Atmosphäre, irgendwie entrückt, aufgelöst in Raum und Zeit schwebend – flüchtige Erscheinungen, die nur noch andeutungsweise auf die Stofflichkeit des Schatten verursachenden Körpers schliessen.
Im zweiten Folgeprojekt aus Ursula Wolfs Langzeitprojekt «was heute wichtig war» kommunizieren Raum und Zeit in einer fremdvertrauten Beziehung: Ein zehn Meter langer «Gedankenteppich» und eine fünfzig Kilogramm schwere Kugel als «Menschen-Globus» aus Liechtensteiner Zeitungen von Oktober bis Dezember 2019 und – ein Jahr später – aus der Berliner Morgenpost von Oktober bis Dezember 2020.
Seit Jahrzehnten entwickelt sich das Oeuvre von Sunhild Wollwage in intensiver Auseinandersetzung mit der Natur, ihren Kreisläufen, Kräften und Wandelungen. Gedanken über das Aufeinandertreffen von Natur und Zivilisation bilden das zentrale Thema. Im Alten Pfarrhof werden zwei grossformatige Materialbilder zu sehen sein.(pr)

Triennale 2021 von Visarte Liechtenstein

Wann: 22. August bis 3. Oktober
Wo: Küefer-Martis-Huus, Ruggell – Haus zum Pfandbrunnen, Mauren – Pfrundbauten, Eschen – Domus, Schaan – Kunstmuseum Liechtenstein und Kunstraum Engländerbau, Vaduz – Gasometer, Triesen – Alter Pfarrhof, Balzers
Weiteres zum Künstlerverband und der Triennale auf www.visarte.li – oder über das Scannen des QR-Codes.

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