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Presseartikel

 
Donnerstag, 06. Mai 2021

«Las Vegas – Liechtenstein»

RUGGELL Wird Liechtenstein zum Las Vegas Mitteleuropas? Oder zieht die Casinoherde vorbei und in wenigen Jahren erzählt man sich nur noch Geschichten aus den boomenden Spielstätten der wilden 1920er-Jahren? Wir werden es sehen. Doch was machen die allerorten spriessenden Casinos mit unserer Landschaft? Was tun sie mit unserem Selbstverständnis? Was ziehen sie an Gewerbe, Menschen, Gebäuden und Reputation nach sich? Diesen Fragen wird am Samstag, den 8. Mai, um 19 Uhr im Küefer-Martis-Huus nachgegangen. Aufgrund der geltenden Covid-Verordnung findet die Veranstaltung bei trockener Witterung im Garten statt.

Genauer Blick nach Las Vegas

Wir schauen uns den Las Vegas Strip mit seinen gut fünfzig Casinos mal etwas genauer an. Auch dort hat es mit einem ersten, zweiten und irgendwann zehnten Casino angefangen. «Der Markt regelt es» hiess es vielleicht auch in Las Vegas, und das tat er auch, mit bekanntem Resultat.
Was, wenn Liechtenstein auf dem momentan beschrittenen Pfad weiterschlittert? Gibt es neue architektonische Akzente für ansonsten monotone Dörfer? Oder eine Verschandelung der Landstrasse durch Werbung auf allem, was kaufbar ist? Spülen Casinos ein Vermögen in die Gemeinde-Kassen? Oder verspielen Bürger/-innen Haus und Hof und liegen dem Sozialstaat auf der Tasche? Kommt eine Blütezeit für Urbanität und Nachtleben nach Jahrzehnten des Beizen-Sterbens? Oder werden die im Rest der Welt gesperrten Spielsüchtigen unsere Strassenränder säumen?
Anstatt sich bei jedem neuen Casino die Augen zu reiben, blicken wir mal in die fernere Zukunft und stellen uns das Land wahlweise ohne oder voll mit Casinos vor. Wir legen die historische Schablone Las Vegas über unsere Landschaft und fragen: Was für ein Liechtenstein wollen wir? Und wie viel Glück braucht es dazu? (eps)