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Presseartikel

 
Montag, 07. Mai 2018

Vielfalt im Küefer-Martis-Huus

Vernissage Die von Stoph Sauter initiierte Ausstellung «1&0» mit Arbeiten von zehn Künstlern wurde vergangenen Freitag im Küefer-Martis-Huus in Ruggell eröffnet.

Entstanden ist die Ausstellung «1&0» durch eine Kettenreaktion. Im Rahmen seiner Ausstellung im Kunstraum Engländerbau in Vaduz beschloss Stoph Sauter, noch mehr Künstler ins Boot zu holen: Benny Gleeson, Frank Mätzler, Gabriele Bösch, Gernot Bösch, Günter Vallaster, Heide C. Heimböck, Jeff Koons, Jeannette Müller und Rey Zorro. «Somit konnte ich zehn Fliegen mit einem Streich schlagen», erklärte Sauter. Diesen kommunikativen Arbeitsprozess bezeichnet der Künstler, der auch selber ausstellt, als «projektorientiertes Arbeiten im Zwischenraum des Seinzufalls». Das Küefer-Martis-Huus dient einmal mehr als Heimatmuseum, welches «sich nicht ausschliesslich verloren gegangenen Traditionen und Lebenswelten widmet, sondern sich auch aktuellen Fragen stellt. Fragen, die in der heutigen gesellschaftlichen Debatte eine Rolle spielen», so Johannes Inama, Leiter des Küefer-Martis-Huus. Das Besondere an diesem Haus sei zudem, dass die Räume die Kunstwerke in einen direkten menschlichen Kontext stellen. «Sie begegnen einem als sprechendes Gegenüber auf Augenhöhe.»

Gegensätze überwinden

Die Ausstellung «1&0» öffne durch ihre wunderbare Vielfalt von dem kleinen Ruggell aus faszinierende Blicke in die Welt, freut sich Inama. Die Arbeiten spannen einen nachdenklich stimmenden Bogen zwischen Gegensätzen. Empfangen wird man von einem Versprechen nach Glückseligkeit durch Stoph Sauters Schriftobjekt, welches sich als Illusion herausstellt, wenn man sich der explosiven Skulptur von Frank Mätzler nähert, welche den Abwurf der ersten Atombombe 1945 thematisiert. Benny Gleeson nimmt mit seiner Installation «BlaSphemie» im Herrgottswinkel der Stube des Küefer-Martis-Huus Bezug auf die heiligen Dinge der heutigen Zeit und rückt sie ins rechte Licht. Heide C. Heimböck kritisiert augenzwinkernd die strengen alten Zeiten. Als Schriftstellerin liegt es für Gabriele Bösch nahe, ihren Beruf mit der Kunst zu verbinden. Unendliche Zyk­len aus Schriftzeichen und Symbolen faszinieren auf meditative Weise. Gernot Bösch verwendet die Schrift als Ausgangspunkt für seine Skulpturen, während Günter Vallaster den visuellen Aspekt in seinen Textkollagen aufgreift. Aktuelle gesellschaftspolitische Themen beschäftigen Jeannette Müller in ihren Arbeiten. Unsere verzweifelten Fragen sollen «Visionen entwickeln, die scheinbare Gegensätze überwinden».

Ausstellung: 5.5.2018 – 10.6.2018 Küefer-Martis-Huus