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Presseartikel

 
Montag, 30. Nov 2015

Neue Fabelwesen beleben das Küefer-Martis-Huus Ruggell

Vernissage Die Ausstellung «... ich komme von den Wölfen» mit Wolf-Objekten und -Bildern von «WolfGeorg» wurde eröffnet.

Bis nach Ruggell hat es den seit einigen Jahren ins Rheintal zurückgekehrten Wolf inzwischen verschlagen. Vor den Pforten des Küefer-Martis-Huus posierten seit Freitag daher einige Wölfe, deren faszinierende Erscheinung im Lichte der Laternen und der winterlichen Stimmung eindrucksvoll zur Geltung kam. In der Kulturtenne des Kulturzentrums tummelten sich sogar gleich mehrere Rudel, umringt von fantasievollen Wolfsbildern. «Die Wölfe sehen gefährlich aus, aber sie beschützen auch», erklärte während der anschliessenden Ausstellungseröffnung ihr Erschaffer, der Künstler «WolfGeorg». Auch Johannes Inama, Leiter des Küefer-Martis-Huus, freute sich über die einfallsreich gestalteten Wolfsabbildungen, die eine hervorragende Ergänzung seien zu der noch bis Oktober 2016 im Küefer-Martis-Huus laufenden Ausstellung «Der Wolf. Zur Geschichte und Aktualität eines Mythos».

Erinnerungen an Fabelwesen

Die entscheidende Idee, die Objekte und Bilder von «WolfGeorg» mit der Ausstellung zusammenzuführen, stammte von Erika Lutz, der Leiterin der Ateliergemeinschaft «ARTquer» in Frastanz. Menschen mit Behinderung wird dort die Möglichkeit geboten, schöpferisch tätig zu sein und sich durch ihre Kunst in die Gesellschaft einbringen zu können. Seit 2008 ist auch «WolfGeorg», der mit bürgerlichem Namen Georg Fitz heisst, dort aktiv. Einer der die Entwicklung des jungen Künstlers seit Jahren verfolgte, ist der Maler Peter Niedermair. In seiner Eröffnungsansprache berichtete er von der beschützenden Auswirkung der Wolfsobjekte in seinem Vorgarten, die nun Hunden, Vögeln und Katzen das Fürchten lehren. Auf die Gäste im Küefer-Martis-Huus wirkten die kleinen und grossen Figuren aus Holz, trotz ihrer weit aufgerissenen Mäuler und den spitzen Zähne, dagegen weniger beängstigend als faszinierend. Wie auch die mit Filzstiften gemalten Bilder riefen die Wolfsobjekte im Betrachter vielleicht Assoziationen an das Fabelwesen Wolf wach, wie es in Mythen und Märchen verschiedenster Kulturen auftritt.

Poetischer Bogen

Auch die Faszination von «WolfGeorg» für den Wolf reicht lange zurück. Ein Kurzfilm unter der Regie seiner Schwester Verena Fitz aus dem Jahre 2004, der im Anschluss an die Eröffnung vorgeführt wurde, zeigte auf poetische Weise den Ursprung Georgs besonderer Beziehung zum Wolf und spann einen wunderbaren Bogen zu den Bildern und Objekten. In der Rolle des aufgeräumten und leicht melancholischen Gemeindesekretärs Gregor Grabher, der sich während seiner Pausen am liebsten mit den alten Bürgermeistergemälden unterhielt und sich mit einem Schokoriegel, einem Erfrischungsgetränk und einem Leberkäsesemmel stärkte oder mit seiner hellgelockten Hündin Ladykiller spazieren ging, traf eines Tages auf einen hilflosen Elfen. Als Gregor ihm das Leben rettete, überreichte der Elf ihm ein magisches Holzstück, durch das er tiefer in sein eigenes Wesen blicken konnte. Gregor entdeckte dadurch, dass er in Wahrheit einen Hang zum Wolf habe. Seither zog es ihn täglich um 12 Uhr in den Wildpark Feldkirch, um gemeinsam mit den Wölfen und der Kontrollsirene ins Heulen einzustimmen.

Die Ausstellung kann noch bis zum 17. Januar im Küefer-Martis-Huus besucht werden.