Montag, 07. Sep 2015
Wohnen und Leben im Alter sinnvoll gestalten
Bedürfnisse Die Gemeinden Ruggell, Gamprin und Schellenberg haben im Frühjahr 2014 gemeinsam das Projekt «Wohnen und Leben im Alter» gestartet. Am vergangenen Samstag fand im Gemeindesaal Ruggell ein weiterer öffentlicher Workshop statt.
Die Ruggeller Gemeindevorsteherin, Maria Kaiser-Eberle, konnte zahlreiche Teilnehmende begrüssen. Sie wies darauf hin, dass am 25. November 2015 an einer Informationsveranstaltung die Ergebnisse aus den bisher stattgefundenen Workshops, der Telefonumfrage sowie der qualifizierten Interviews, vorgestellt werden.
In der Folge dürfte es dann wohl so weit sein, dass Nägel mit Köpfen gemacht werden. Denn, so war auch am Samstag in Ruggell zu vernehmen, es lässt sich leicht über Veränderungen reden, solange noch keine konkreten Schritte anstehen. Die Gemeindevorsteherin zitierte Mao Tse Tung: «Egal wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun!» Beim Projekt Wohnen und Leben im Alter ist man bereits weiter.
Gewünschte Lebenssituationen
Unter Anleitung der Moderatoren und Prozessbegleiter Rainer Gopp und Manfred Batliner befassten sich die teilnehmenden Frauen und Männer am Samstagvormittag im Ruggeller Gemeindesaal mit den vorgegebenen Fragestellungen. Es ging vorerst darum, die eigenen Vorstellungen betreffend die Lebenssituation im höheren Alter als Wunschbild zu definieren. Die individuellen Visionen wurden in den Gruppen diskutiert und visualisiert. Der Anregung, die Diskussionsergebnisse im Plenum in kreativer Form zu präsentieren, sind die Gruppen erfreulicherweise nachgekommen. So wurde die Präsentation der Ergebnisse nach der Pause nebst dem informativen Gehalt zu einer unterhaltsamen Stunde, wo auch der Spass seinen Platz fand. Aus der Vielzahl der Vorstellungen für die Lebenssituation im Alter kristallisierten sich die Bedürfnisse nach Bewahrung von Autonomie und Selbstständigkeit, nach Gemeinschaft, nach Wertschätzung und materieller Sicherheit heraus. Manches war ambivalent. So soll trotz des Wunsches nach Aktivität, Begegnung und Geselligkeit die Möglichkeit zum Rückzug gegeben sein. Auch die Mobilität und die Entdeckerfreude erhielten hohen Stellenwert. Es befriedigt, so wurde immer wieder ausgeführt, wenn die im Laufe des Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Alter sinnvoll eingebracht werden können. Die Gastgeberin, Maria Kaiser-Eberle, dankte allen Beteiligten vor und hinter den Kulissen für ihren Einsatz.
Präsentation im November
Die bisher in der Analyse erarbeiteten Informationen und Anregungen werden nun im Rahmen des Projektes gewichtet und verarbeitet und als Zwischenergebnis im November 2015 präsentiert werden. Mit den Worten von Jeanne Morau: «Alternde Menschen sind wie Museen. Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern», entliess sie die aktiven und künftigen Senioren zum Apéro riche.(hs)