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Presseartikel

 
Samstag, 30. Mai 2015

LGU: Anwältin für Natur und Umwelt

Rückblick An der Mitgliederversammlung der LGU legte der Vorstand Rechenschaft über das Geschäftsjahr 2014 ab. Es sei ein intensives Jahr gewesen, hielt Präsident Wolfgang Nutt zu Beginn der Versammlung fest.

Vor der Versammlung hatte für Interessierte eine zweistündige botanische Exkursion ins Gebiet Entamoos-Fora-Neugrütt im nördlichen Teil von Balzers stattgefunden. Dieses Gebiet ist ein letzter Zeitzeuge des früher ungezähmten Alpenrheins, der auf wechselndem Weg die ganze Breite des Talbodens nutzte, heisst es. Auf dem sandigen Boden steht heute ein trockener Föhren-Auenwald mit einer vielfältigen Streuwiesenvegetation im Unterwuchs. Das Gebiet ist nicht nur aus landschaftlicher Sicht eine Augenweide, sondern sei ein «Hot Spot» der Biodiversität, so die Exkursionsleiterin Cornelia Mayer. Die Teilnehmer erfreuten sich an den bereits in Blüte stehenden Feuerlilien.

Engagierte Netzwerk-Partnerin

Die LGU erfülle sehr vielfältige Aufgaben. Sie beobachte, denke mit, bringe sich ein, sie informiere, sensibilisiere, sie konzipiere eigene Projekte und setze diese um. Sie sei eine Netzwerk-Partnerin, arbeite eng mit zielverwandten Organisationen aus Liechtenstein und der Region zusammen, führte der Präsident am Donnerstagabend in der Mühle in Balzers einleitend zu seiner Berichterstattung aus. Durch den intensiven Austausch und offenen Dialog mit den zuständigen Behörden könnten die Anliegen der LGU für die bestmögliche Umsetzung der Natur- und Umweltschutzgesetze zumeist frühzeitig einfliessen. Nutt dankte der Regierung, den zuständigen Ämtern und den Gemeinden für die gute Zusammenarbeit. Durch den rechtzeitigen Austausch sei die LGU nur selten gezwungen, strittige Fragen vor Gericht klären zu lassen.
Nach den grundsätzlich gehaltenen Ausführungen des Präsidenten informierte Geschäftsführerin Monika Gstöhl über konkrete Themen und Projekte, mit denen sich die LGU im Berichtsjahr befasst hatte. In Ruggell wurde zusammen mit der Gemeinde eine Aktion zur Neophyten-Bekämpfung durchgeführt. Der Biber, 2008 als Einwanderer freudig begrüsst, breitete sich weiter aus, was vor allem zu Problemen führte, wo er durch den Menschen errichtete Schutzbauten sich zu eigen machte. Eine Freigabe zum Abschuss des Nagers sei keine Lösung, es müsse ein Mittelweg für das Zusammenleben gefunden werden. Zu den zentralen Themen gehörte das UVP-Verfahren zum Stadttunnel Feldkirch, das in die heisse Phase gelangt war.

Zahlreiche «kleine» Verfahren

Nebst den grossen, oft medienwirksamen Projekten, gab es zahlreiche «kleine» Verfahren zu Eingriffen in Natur und Landschaft, welche jeweils zu begutachten sind und wozu Stellungnahmen abgegeben werden. Im Berichtsjahr waren es fast doppelt so viele bearbeitete Eingriffsverfahren (75) wie im Vorjahr (42). Zur Sensibilisierung für die Belange der Natur und Umwelt dienten wiederum Projekte mit Schulklassen, Vortragsveranstaltungen, Wanderungen und Exkursionen sowie Medienberichte.
Die Jahresrechnung 2014, präsentiert von Claudia Ospelt-Bosshard, wurde einhellig genehmigt. Die Kassierin gab der Hoffnung Ausdruck, dass bei den Beiträgen, auf welche die LGU angewiesen sei, im Zuge der omnipräsenten Sparwelle keine Kürzungen vorgenommen würden.(hs)