suche navigation

Presseartikel

 
Montag, 16. Mär 2015

Knapp, aber doch: Ruggell in weiblicher Hand

Es ist nicht nur für die FBP ein historisches Ergebnis, sondern auch «ein starkes Zeichen für Frauen», wie Regierungsrätin Aurelia Frick es ausdrückte. Erstmals haben die Ruggeller mit Maria Kaiser-Eberle eine Frau zur Vorsteherin gewählt. Damit ist die Ruggellerin mit 50,4 Prozent der Stimmen die zweite Vorsteherin in der Geschichte Liechtensteins – nach Maria Marxer (FBP), die von 1991 bis 1995 das Amt der Vorsteherin in Gamprin innehatte.

Das Ergebnis war denkbar knapp, sieben Stimmen entschieden das Rennen zwischen der 55-Jährigen und ihrem Gegenkandidat Mario Wohlwend (VU). Überrascht zeigte sich Kaiser-Eberle von dem Resultat aber nicht: «Ich habe in Ruggell ein knappes Ergebnis erwartet, das war in der Vergangenheit auch nicht anders.» Was schliesslich ausschlaggebend war, sei schwer zu beurteilen. Durchaus möglich sei aber, dass sie dabei ein paar Frauen auf ihrer Seite gehabt hat.

Zusammenarbeit von Mann und Frau

Allzu sehr möchte sich die frischgebackene Vorsteherin jedoch nicht auf dem «Frauenbonus» ausruhen. Auch mit einer Frau an der Spitze werde sich in Ruggell vermutlich nicht viel ändern. Vielmehr ist es Kaiser-Eberle wichtig, dass in allen Gremien beide Geschlechter vertreten sind. «Ich glaube, dass sich Männer und Frauen gut ergänzen und in der Zusammenarbeit optimale Resultate erzielen», gab sich die Politikerin bescheiden. Sie möchte den FBP-Wahlslogan «Für ein starkes Miteinander» in die Tat umsetzen und Ruggell unter Einbezug der Einwohner, aller Beteilgten aus der Gemeinde und der VU weiterentwickeln. Dabei könnte sich Kaiser-Eberle durchaus auch einen Vizevorsteher aus den Reihen der VU vorstellen. «Das will ich aber noch mit meinen Kollegen besprechen», meinte die FBP-Kandidatin gegenüber dem «Volksblatt».
Über die Schwerpunkte, die sie weiterführen und setzen möchte, ist sich Kaiser-Eberle hingegen klar. Dazu zählen neben bereits laufenden Projekten wie dem Umbau der Primarschule und des Kindergartens unter anderem auch die Themen Wohnen im Alter und leistbares Wohnen für Familien.
Bis zum 1. Mai hat Kaiser-Eberle nun Zeit, sich auf das neue Amt vorzubereiten. Rückendeckung bekommt sie dabei schon jetzt von ihren Parteikollegen. «Es freut mich wahnsinnig, dass Kaiser-Eberle das Rennen gemacht hat. Sie ist inhaltlich eine kompetente Frau und hat sehr viel Rückhalt in der Bevölkerung», kommentiert Regierungsrätin Aurelia Frick. Auch für FBP-Parteipräsident Elfried Hasler ist es ein «Glanzpunkt, dass Maria Kaiser-Eberle die zweite Frau in der Geschichte ist, die das Vorsteheramt innehat – und dass sie von der FBP kommt».Daniela Fritz

«Ich habe ein knappes Ergebnis erwartet, das war in der Vergangenheit auch nicht anders.»

Maria Kaiser-Eberle

angehende Vorsteherin