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Presseartikel

 
Mittwoch, 25. Feb 2015

Primarschule Ruggell: Konkrete Pläne für den Umbau vorgestellt

Bauarbeiten Im Juli soll der Umbau der Primarschule starten und innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden.Die Kosten betragen 2,255 Millionen Franken.

Am Montagabend lud die Gemeinde Ruggell ihre Bürger zum jährlichen Informationsabend in den Gemeindesaal. Eines der grossen Themen: Der Neubau des Kindergartens sowie die Erweiterung und der vorgezogene Umbau der Primarschule (das «Volksblatt» berichtete).
«Der Neubau des Kindergartens ist weiterhin im Terminplan und die Kosten sind im Budget», eröffnete Vorsteher Ernst Büchel, bevor er an Patrik Marxer von der Bauverwaltung übergab. Dieser präsentierte den anwesenden Gästen einen kurzen Abriss zum bisherigen Stand des Projekts. So sei Anfang Dezember das Flachdach des Kindergartenneubaus fertiggestellt worden und das Gebäude könne nun beheizt werden. In den Wintermonaten würden aktuell die Bauarbeiten im Gebäudeinneren ausgeführt.

Nachhaltige Bauweise

Der neue Kindergarten wird zudem im Minergie-P-Standard errichtet. Durch diese Massnahme soll ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeitsstrategie der «Energiestadt Ruggell» geleistet werden. So soll zum Beispiel zur Wärmeerzeugung eine Grundwasserwärmepumpe eingesetzt und Teile des Stromverbrauches über eine auf dem Dach installierte Fotovoltaikanlage gedeckt werden, führte Marxer aus. Was die Kosten des Projekts beträfe, sei er zuversichtlich, dass der genehmigte Verpflichtungskredit von 6,965 Millionen Franken unterschritten werden könne. Der Neubau soll im Juli 2015 fertig sein, so Patrik Marxer abschliessend.

Bauliche Herausforderungen

Im Anschluss trat der Architekt Patrik Matt von der ARGE Rapunzel ans Rednerpult und brachte den Gästen die nächsten Schritte für den Umbau der Primarschule näher. Die Verwirklichung des Umbaus sei mit einigen Herausforderungen verbunden gewesen. Neben statischen Notwendigkeiten, für die es eine optimale und kostengünstige Lösung zu finden galt, war laut Matt die uneinheitliche Substanz der einzelnen Gebäudestrukturen eine Herausforderung, welche die Verbindung der Gebäude erschwert habe. Der Grund dafür ist auch, dass die einzelnen Bauten des Schulgeländes aus verschiedenen Jahrzehnten stammen und nicht mehr den Anforderungen eines modernen Schulbetriebs entsprächen. Es fehlt an Klassenräumen, einem Büro für die Schulleitung sowie einem grossen Lehrerzimmer und genügend Gruppenräumen. Zudem sind der Brandschutz und die Erdbebensicherheit für heutige Standards mangelhaft. Mit dem Umbau der Räumlichkeiten soll dies behoben und die Verbindung zwischen den Gebäuden gewährleistet werden. Des Weiteren werde die Schulanlage künftig behindertengerecht zugänglich sein. Durch diese Massnahmen sei Ruggell auch für die Zukunft gerüstet und könne schnell auf neue pädagogische Konzepte wie altersdurchmischtes Lernen reagieren, argumentierte Matt. Zukunftsfähigkeit ist auch für Vorsteher Ernst Büchel ein wichtiges Thema: So können die fünf Primarschulstufen dank der zusätzlichen Klassenräume jetzt doppelt geführt werden. Bei Mehrbedarf liesse sich das Primarschulgebäude von 1989 sogar noch einmal aufstocken. Zudem stehe jetzt auch ein möglicher Bauplatz für eine Dreifachturnhalle zur Verfügung, fügt Büchel hinzu.
Bei den Kosten für den Umbau hat sich nur wenig getan, liegen sie doch weiterhin im Bereich der im Gemeinderatsprotokoll vom November 2014 veröffentlichten 2,3 Millionen Franken. Jedoch kann Matt nun eine detaillierte Kostenaufteilung liefern. So belaufen sich die Kosten für den Hochbau und das Honorar auf 1,98 Millionen Franken (+/–10 Prozent), die Mittel für die Ausstattung wie EDV lägen bei 225 000 Franken und für die Erdbebensicherheit werden 50 000 Franken investiert, dies ergebe eine Totalinvestition von 2,255 Millionen Franken. Zusätzlich werde noch eine Reserve von 100 000 Franken eingeplant. Die Kosten sollen auf das Gemeindebudget 2015 (500 000 Franken) und 2016 (circa 1,8 Millionen) aufgeteilt werden. Der Bau soll in den Sommerferien 2015 mit den lärmintensiven Bauarbeiten starten. Nach Ende der Sommerferien soll schliesslich der Innenausbau durchgeführt und bis April 2016 fertiggestellt werden. Ab Ostern soll der Bau des Lehrerzimmers beginnen. Das Ende der Bauarbeiten ist laut Matt für Juli 2016 geplant. Mit 16. August 2016 soll der normale Schulbetrieb im umgebauten Gebäude wieder aufgenommen werden.
Nach seinem Vortrag gesellte sich Patrik Matt noch unter die Gemeindebürger, um Interessierten anhand der mitgebrachten Pläne das Bauprojekt im Detail zu erläutern und allfällige Fragen zu beantworten. Abschliessend liessen die Anwesenden den Abend beim gemeinsamen Apéro ausklingen.