suche navigation

Presseartikel

 
Samstag, 20. Dez 2014

Ernst Büchel: «Schulhausplanung ist ein schwieriges Unterfangen»

Gemeindeschule Im «Volksblatt»-Interview spricht der Ruggeller Vorsteher Ernst Büchel über die im kommenden Jahr startenden Bauarbeiten an der Primarschule und die zukünftigen Herausforderung der Schulhausplanung. Es gelte, die Voraussetzungen für einen optimalen Unterricht zu schaffen.

«Volksblatt»: Wie wird sich der Umbau des Altbaus gestalten?

Ernst Büchel:Der Primarschulbau von 1989, wo sich im Südteil die alten Kindergartenräume befinden, soll nun so umfunktioniert werden, dass wir ein zusätzliches Klassenzimmer und mehrere kleinere Gruppenräume erhalten. Somit hat jedes Primarschulklassenzimmer einen eigenen Gruppenraum. Dies ist wichtig für Ergänzungsunterricht, Freifächer oder Deutsch als Zweitsprache. Es gilt, das alte Primarschulgebäude zukunftsorientiert zu gestalten. Zudem sollen im Altbau ein neues Lehrerzimmer und ein Büro für die Schulleitung eingerichtet werden. Ein neues Treppenhaus auf der Südseite ist vom Brandschutz her notwendig und erleichtert gleichzeitig das Wechseln der Stockwerke auf Höhe des neuen Übergangs. Heute sind einige dieser Nutzungen im alten Schulgebäude in ungeeigneten Räumen untergebracht und führen ein Schattendasein.


Sind die Räumlichkeiten bei ihrer Fertigstellung bereits ausgelastet oder besteht noch Luft nach oben?

Nein. Wenn der Umbau fertig ist, sind wir für die Zukunft gut vorbereitet. Wir können jeden Jahrgang inklusive Kindergarten mit zwei Klassen führen. Damit haben wir auch die notwendigen Räumlichkeiten für Musik- und Religionsunterricht sowie für die Spielgruppen abgedeckt. Der nächste Umbau wird erst nötig, wenn Ruggell auf drei Klassen pro Jahrgang umsteigen muss. Ein Schritt, der noch lange nicht kommen wird. Auch im Rahmen des Masterplans 2020 haben wir bereits festgehalten, dass das Gebäude von 1989, wenn nötig, noch um ein weiteres Stockwerk erhöht werden könnte. Dadurch wären vier zusätzliche Klassenzimmer mit je einem Gruppenraum möglich.


Somit müsste man bei einer dritten Klasse pro Jahrgang noch einmal ausbauen?

Ja, dies ist richtig und auch im Masterplan für die Schulraumentwicklung 2020 so vorgesehen.


Was ist bei der Schul-hausplanung zu beachten?

Schulhausplanung ist ein schwieriges Unterfangen. Hier geht es um Bevölkerungsentwicklung und die Familienplanung der Bürger spielt eine grosse Rolle. Ruggell hat im Vergleich zu anderen Gemeinden ein sehr hohes Wachstum – vor allem durch Zuwanderung und von jungen Familien; somit ist eine Vorausplanung der Schülerzahlen nicht einfach. Die Zahlen lassen sich schwer voraussagen, in vier Jahren von Geburt bis zur Einschulung der Kinder kann sich viel ändern. Durch die zugezogenen Kinder aus anderen Gemeinden oder dem Ausland werden sich die Schülerzahlen immer verändern. Es finden Wohnortwechsel kurz vor Schulanfang statt, was uns schon oft bei der Planung überraschte. Somit ist die Zahl der Klassen nur schwer absehbar. Mit den aktuellen Projekten des Neubaus und des Umbaus des Bestandes sind wir auf jeden Fall für die nahe Zukunft optimal vorbereitet und können auf Veränderungen auch kurzfristig reagieren, ohne dass es zu räumlichen Engpässen kommt. Wichtig ist uns das Wohl der Kinder, wir wollen die Voraussetzungen für einen optimalen Unterricht schaffen.


Wie viele Primarschüler und Kindergartenkinder hat Ruggell derzeit?

Derzeit haben wir in der Gemeinde circa 225 Schüler, davon rund 70 im Kindergarten und um die 155 Primarschüler. Darunter sind auch einige Kinder aus Gamprin, welche aus Gründen des Schulweges den Standort Ruggell bevorzugen.

«Es gilt, das alte Primarschulgebäude zukunftsorientiert zu gestalten.»

Ernst Büchel