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Presseartikel

 
Freitag, 20. Dez 2013

Gemeindeübergreifendes Projekt: Wohnen und Leben im Alter

Lebensdauer Verbesserte Lebensverhältnisse und gesundheitlicher Fortschritt sind Grundfaktoren für den demografischen Wandel: Die Bevölkerung wird immer älter. Immer weniger Heimplätze machen ein Umdenken daher unumgänglich.

In einem übergreifenden Projekt der Gemeinden Ruggell, Gamprin-Bendern und Schellenberg soll die Frage geklärt werden, was für einen Einfluss die sich veränderte Altersstruktur auf das Wohnen und Leben in den Gemeinden hat. Eine Erhebung des Amts für Statistik zeigt, dass sich die Anzahl über 65-Jähriger in der Gemeinde Gamprin-Bendern bei einer proportionalen Entwicklung im Jahr 2030 bereits verdoppelt haben könnte. Dieser Trend stellt die Gemeinden vor grosse Herausforderungen, die es in einem ersten Schritt zu analysieren gilt.

Aufbau und Organisation

Als Projektorganisation sind neben den drei Vorstehern Ernst Büchel, Donath Oehri und Norman Wohlwend auch die Gemeinderäte Judith Büchel, Esther Büchel und Patrick Risch beteiligt. Rainer Gopp steht der Organisation als Spezialist für demografische Fragestellungen beratend zur Seite. Dieser Steuerungsausschuss soll mithilfe von Experten aus Hochschulen und Gemeindeverwaltungen die Bedürfnisse der Bevölkerung klären.

Fokus auf 2018

Mit der gestrigen Lancierung via Pressekonferenz soll ab dem kommenden Jahr eine Informations- und Sensibilisierungskampagne stattfinden, um die breite Bevölkerung auf das Thema aufmerksam zu machen und Wissen zu vermitteln. Wie Ernst Büchel feststellte, ist das Liechtensteiner Unterland beim Thema Heimplätze wesentlich schlechter bedient als dies im Oberland der Fall ist. «Dies ist auch ein Hauptgrund, warum sich gerade unsere drei Gemeinden zusammengeschlossen haben», erklärt Donath Oehri die Konstellation. «Wir sehen natürlich nicht davon ab, in den weiteren Schritten auch andere Gemeinden hinzuzuziehen», ergänzt Ernst Büchel. Bereits 2018 könnten in Liechtenstein zu wenig Heimplätze vorhanden sein. Ebenfalls betroffen seien die noch kostenintensiveren Plätze für Demenzkranke. Diese Tendenzen im Blick, liessen sich die Aufwände erahnen, die auf Liechtenstein zukommen könnten.

Bedürfnisse erkennen

«Der Einbezug und das Einholen von Meinungen und Inputs insbesondere von Einwohnern und Einwohnerinnen über 50 Jahren ist zentraler Punkt dieses Projekts», erklärt Norman Wohlwend. Dieser Einbezug solle über das ganze Projekt erfolgen. Gleiches Alter würde nicht auch gleichen Lebensstil bedeuten. Die Menschen seien unterschiedlich und deshalb müsse auch eine möglichst breite Betrachtung stattfinden.
Eine ständige Kapazitätserweiterung der Heimplätze könne keine langfristige Lösung sein. «Wir müssen das Rad nicht neu erfinden», führt Donath Oehri aus. Bestehende Lösungen können genauso wie das Wissen aus anderen Ländern herangezogen werden, um den demografischen Herausforderungen gerecht zu werden. Über kurz oder lang müsse die ältere Bevölkerung möglichst aus den Pflegeheimen gehalten werden. Der Trend in Bezug auf benötigte Plätze und Kosten soll gebrochen werden. Ältere Menschen müssen eine funktionelle und bedürfnisgerechte Lebens- und Wohnform erhalten.

«Der Einbezug insbesondere von Einwohnern und Einwohnerinnen über 50 Jahren ist zentraler Punkt dieses Projekts.»

Norman Wohlwend

gemeindevorsteher schellenberg