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Presseartikel

 
Samstag, 07. Dez 2013

Stephan Sude: Weltanschauung und andere Irrungen

Vernissage In der Ausstellung im Küefer-Martis-Huus in Ruggell zeigt Stephan Sude erstmals ausschliesslich kleinformatige Arbeiten. Zu sehen sind Flächen, Linien und geometrische Körper.

Die Sicht der Welt, die persönliche Sichtweise und die Deutung des wahrgenommenen Geschehens ist subjektiv und somit, wie Stephan Sude es im Titel zu seiner Bilderausstellung ausdrückt, eine Irrung. Glücklich der Mensch, der zu dieser Einsicht vorstösst, seine bisherigen Überzeugungen reflektiert und die Sinnfrage des Lebens neu zu beantworten versucht. Nun sind wir uns nicht gewiss, ob Stephan Sude an diesem Punkt seines Lebens steht. Arno Egger jedoch, der Stephan Sude gut kennt, zitiert in seinen Worten zur Ausstellung Charlie Chaplin, der zu seinem 70. Geburtstag zentrale Lebenseinsichten formuliert hat, in denen es um Authentizität, um Bewusstheit, um Reife und um Demut geht. «Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt: Das nennt man Demut.»

Die Bilder stellen Fragen

Stephan Sude bleibt mit den gezeigten Werken seinen Themen und seiner Bildsprache treu, spielt lediglich mit den Möglichkeiten, Grosses auf ganz kleinem Raum, in den kleinen Räumen des Küefer-Martis-Huus zu konzentrieren. Zu sehen sind Arbeiten mit Flächen, Linien, geometrischen Körpern, grösstenteils kleinformatige Bilder in Öl auf Holz oder auf Leinwand, auf denen sich eine Figur befindet. Diese schaut, schaut hinaus, hinein, in sich, voraus. Formal begegnet sich das Figürliche mit dem Abstrakten. Die Bilder jedoch erzählen keine Geschichten, sondern stellen Fragen. Wohin blickt der Mensch? Was sieht er? Was empfindet er? Was löst das Gesehene in ihm aus?

Was bedeuten die Papierschiffchen?

Wir sehen den Menschen im Menschen, sehen Menschen mit einem Brett vor dem Kopf, mit einem Balken im Rücken, sehen Menschen, die einander nicht sehen. Die Bildbezeichnungen wie «irritiert», «Einblick», «Leere», «Passanten», «Rückblick», «Innerer Raum», geben Hinweise, mit welchen Themen sich der Künstler auseinandersetzt. Und da sind noch kleine Schiffe in unterschiedlichen Formationen. Aus Papier gefaltet. Stehen sie für Fortbewegung? Sind sie den Stürmen gewachsen? Ermöglichen sie Freiheit? Es lohnt sich, für die Betrachtung der Ausstellung Zeit zu nehmen.Johannes Inama, Leiter des Küefer-Martis-Huus kann noch eine zweite Ausstellung eröffnen. Gezeigt werden Originalzeichnungen von Patrick Steiger, die für das Kinderbuch «Türli und Flidari im Scho.lariet» entstanden sind. Neben den Originalzeichnungen zeigen Patrick Steiger und der Autor Jürg Loser, wie das Kinderbuch entstanden ist.
Die beiden spannenden Ausstellungen sind noch bis zum 19. Januar 2014 geöffnet, jeweils 18.30 Uhr. (Freitag, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr). (hs)