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Presseartikel

 
Montag, 02. Dez 2013

MGV Ruggell bietet den Zuhörern einen abwechslungsreichen Abend

Vielseitig Bei seinem Passivkonzert am frühen Sonntagabend bot der MGV Kirchenchor Ruggell ein abwechslungsreiches Liederbouquet.

Es waren keine Schmeicheleien, was die Frauen im Saal von ihren Männern auf der Bühne zum Abschluss des Konzertprogrammes zu hören bekamen. Den einzigen Protest jedoch erhob die Pianistin Monika Nachbaur-Foser, indem sie den Schlussakkord mit dem Ellbogen in die Tasten hieb. Man kann darüber spekulieren, weshalb es nicht zum Exodus der Frauen aus dem Saal gekommen ist. Es mag am Vortrag der Männer gelegen haben: Sie haben «Ach die Weiber» aus Franz Lehars Operette «Die lustige Witwe» lebhaft, temperamentvoll und dynamisch facettenreich gesungen; liessen dabei die Zuhörenden erahnen, dass sie nicht ganz ernst meinten, was sie sangen.

Frischer Auftakt zum Konzert

Wie der Abschluss, so war auch der Beginn des Abends. Mit Friedrich Silchers «Frisch gesungen!» eröffnete der MGV Kirchenchor Ruggell unter der Leitung von Jürg Bokstaller sein Konzert. Das Auftaktlied war frisch und auswendig gesungen, mit gelösten Stimmen, sauberer Intonation und feiner Dynamik. Ein schöner Chorklang. Die Sänger zeigten gleich einmal alles, was sie draufhaben. Im ersten Konzertteil erklangen Lieder von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Mathieu Neumann, Robert Schumann und Franz Schubert, teils unter der Leitung von Michael Gerner, dem zweiten Dirigenten des Ruggeller Männerchores. Das «Ich bin ein freier Wildbretschütz» von Kurt Lissmann weckte beim Besucher Lust auf Rehbock und Hirsch, wobei der Blick auf die Speisekarte die Erwartungen nicht zu befriedigen vermochte.
Es gab auch andere Highlights, so etwa Mendelssohns «Wisst ihr, wo ich gerne weil’», wo der ausgewogene Männerchorklang besonders schön zur Geltung kam. Eindrucksvoll das «Trinklied» von Franz Schubert, von Jürg Bokstaller schön gestaltet und sicher geleitet. Zur Pause hin wurden die Sänger sichtlich lockerer. Kurt Lissmanns Walzerlied «Beim Kronenwirt» kam stimmungsvoll über die Bühne und erhielt viel Beifall. Im zweiten Programmteil nach der Pause erklang unter dem Titel «Im Krug zum grünen Kranze» ein Liedpotpourri. Begleitet von der Pianistin, gab es eine grosse Mass voll Trinklieder zu hören – Wein, Weib und der Vater Rhein kamen zu Ehren. Die Sänger waren mit Inbrunst und Sangeslust dabei. Nach dem Sängermarsch von Jakob Christ erfolgte das anfangs angedeutete Bekenntnis der Ruggeller Männer: «Ja das Studium der Weiber ist schwer!» Das Lied aus Franz Lehars erfolgreichster und bekanntester Operette wurde zum fulminanten Schlusspunkt des abwechslungsreichen Konzertabends.(hs)