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Presseartikel

 
Donnerstag, 31. Okt 2013

«Hoi» und «Moi» zur Eröffnung des finnischen Honorarkonsulats

Ernennung Hubert Büchel, Liechtensteins ehemaliger Botschafter in Bern, hatte das diplomatische Parkett bereits verlassen. Doch nun kehrt er zurück – diesmal in Ruggell.

Finnland verfügt nun über eine diplomatische Vertretung im Fürstentum. Liechtensteins ehemaliger Botschafter in Bern, Hubert Büchel, nahm die Ernennungsurkunde und die Tafel des Honorarkonsulats ges-tern Abend aus den Händen des finnischen Botschafters in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, Alpo Rusi, offiziell im Küefer-Martis-Huus in Empfang.

Viele Gemeinsamkeiten

«Es ist für mich eine Ehre und Freude, für die Republik Finnland die interessante Funktion eines Honorarkonsuls ausüben zu dürfen», sagte Büchel. Zuvor hatte der neue Honorarkonsul die Gäste aus Politik und Wirtschaft stilecht mit den Worten «Hyvää iltaa hyvät naiset ja herrat» begrüsst und auf die für unsere Ohren verständlichere Ähnlichkeit der Grüsse beider Länder «Hoi» und «Moi» hingewiesen.Botschafter Alpo Rusi dankte Hubert Büchel für sein Engagement und sein Interesse für die liechtensteinisch-finnischen Beziehungen. «Wir freuen uns, Sie als grossen und unermüdlichen Brückenbauer für die gemeinsame Sache zwischen Finnland und Liechtenstein begrüs-sen zu dürfen», sagte Rusi. Seit 1992 unterhalten beide Länder bereits diplomatische Beziehungen – vieles verbindet die beiden Staaten seit Langem: Die Mitgliedschaft im EWR – Finnland als EU- und Liechtenstein als EFTA-Mitglied, die Zusammenarbeit bei den Vereinten Nationen und in der OSZE, Übereinstimmungen in den Bereichen Geschichte, Neutralität, Wirtschaft, Politik und Kultur. Erst im September hatte eine Delagation von nordischen Handelskammern das Fürstentum besucht – im Jahr 2010 war der damalige finnische Wirtschaftsminister Mauri Pekkarinen zu Gast in Liechtenstein, erinnerte Botschafter Alpo Rusi.

«Im Herzen ein Finne»

Hubert Büchel nahm die Ernennungsurkunde mit hoher Achtung entgegen und liess durchblicken, dass ihn mehr mit Finnland verbinde, als man vielleicht denke könnte: «Im Grunde meines Herzens bin ich Finne, nicht nur, weil ich schon als Schüler vom Land der 1000 Seen immer fasziniert war, sondern auch, weil ich bereits seit 1989 über ein wichtiges Dokument der Tampereen Saunasäätiö verfüge: ein Sauna-Zertifikat, das mich als Member of the glorious Fraternity of Sauna-Friends ausweist», scherzte Büchel und setzte noch eine Anekdote drauf: «Es beginnt mit unserem Autoschild FL: Oft wurde ich deshalb, wie sicherlich viele andere Liechtensteiner, als Finne eingestuft und einmal auch, irgendwo im Ausland, nach seltenen finnischen Euromünzen gefragt.» Dann ging Büchel – wieder ganz Diplomat – ebenfalls auf die tatsächlichen Gemeinsamkeiten beider Länder ein: im Sport, in der Musik oder dem ähnlichen Abschneiden in der UNO-Wohlstandrangliste. Und er machte deutlich, wie er seine Rolle als Honorarkonsul definiert: «Mein Interesse als Honorarkonsul und meine Aufgaben liegen vorwiegend in der Vermittlung zwischen beiden Ländern in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Selbstverständlich vertrete ich auch die Interessen der finnischen Bürger hier in Liechtenstein, dies erscheint mir als eine überschaubare Aufgabe», sagte Hubert Büchel in Anspielung auf die Tatsache, dass derzeit lediglich neun Finnen in Liechtenstein eine neue Heimat gefunden haben.