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Presseartikel

 
Freitag, 06. Sep 2013

Tierseuchengruppe übte Ernstfall

Sondereinheit Im Falle einer hoch ansteckenden Tierseuche ist Liechtenstein nicht auf sich allein gestellt. Spezialisierte Seuchenpioniere aus den Nachbarkantonen eilen zu Hilfe.

Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche übte die Internationale Tierseuchengruppe in Schellenberg und Ruggell den Ernstfall. «Erstmals hat der jährliche Wiederholungskurs der Tierseuchengruppe der Kantone St. Gallen, beider Appenzell und des Fürstentums Liechtenstein auf zwei Landwirtschaftsbetrieben in Liechtenstein stattgefunden», teilte die Regierung am Donnerstag mit. Im Zentrum stand demnach die Annahme einer hoch ansteckenden Seuche, die gleichzeitig an verschiedenen Orten bekämpft werden musste. Am Montag hatte sich das Kader auf den Einsatz vorbereitet. Landestierarzt Peter Malin und sein Stellvertreter Wolfgang Burtscher bereiteten die Einsatzübung vor und zeichneten für die fachtechnische Leitung verantwortlich. Sie wurden dabei durch Kollegen aus den Vertragskantonen unterstützt.

Einsatzfähigkeit getestet

Für die Angehörigen der Tierseuchengruppe unter dem Kommando von Major Markus Frauenfelder sind solche Übungen gemäss Medienmitteilung immer wieder eine Herausforderung. Das Kader und die Mannschaft müssten sich stets auf neue Gegebenheiten an den Schadenplätzen einstellen. Ein Bergbauernbetrieb müsse anders angegangen werden als ein ausgedehnter Hof im Tal auf ebenem Grund. Der Aufbau eines Schleusenbetriebes zur Dekontamination von Mensch und Material sei aufwendig, die modernen Einsatzmittel verlangten spezielle Kenntnisse, die regelmässig trainiert werden müssten. «Die Aufteilung der Gruppe und des Materials auf zwei oder mehr Höfe erhöht die Anforderungen nochmals, denn ausgerückt wird ab dem Logistikzentrum der Tierseuchengruppe in der Stadt St. Gallen, es sind also beträchtliche Transportstrecken zurückzulegen», teilte die Regierung weiter mit.Fachkenntnisse setze schliesslich auch das zweckmässige Absperren des Geländes und der Gebäude voraus. Hier böten die Amtstierärzte die notwendige Unterstützung. Innerhalb der Sperrzone müsse – graduell abgestuft je nach Seuchenart – in Schutzanzügen gearbeitet werden. Dies bedeute anstrengende, schweisstreibende Arbeit und ein rascher Wechsel der Einsatzgruppen.(red/ikr)

Stichwort Tierseuchengruppe

Die Tierseuchengruppe ist im Jahr 2005 von den Veterinärämtern beider Appenzell und des Kantons St. Gallen konzipiert und auf Beginn 2006 von den Regierungen der drei Kantone offiziell gegründet worden. Auf 1. Januar 2010 stiess Liechtenstein hinzu. Die rund 40 Schweizer Seuchenpioniere rekrutieren sich aus über einem Dutzend verschiedener Zivilschutzorganisationen. Die derzeit 11 Liechtensteiner Spezialisten werden mehrheitlich aus den Reihen der Chemie- und Feuerwehr gestellt. Zweck der Tierseuchengruppe ist die Unterstützung der Amtstierärzte bei der möglichst raschen Ausrottung von hoch ansteckenden Seuchen. Damit sollen gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden verhindert oder möglichst klein gehalten werden.