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Presseartikel

 
Montag, 26. Aug 2013

Zum 85. Geburtstag von Walter Marxer

Gratulation Heute kann der Transportunternehmer Walter Marxer in Ruggell bei guter Gesundheit seinen 85. Geburtstag feiern. Das Geschäft hat er schon vor Jahren an seinen Sohn Walter, «s Peterle Jakobs Friedrichs Walters Wälterle» übergeben.

Doch den im Jahre 1946 erworbenen Lkw-Führerschein besitzt er immer noch, auch wenn er ihn seit seinem 78. Lebensjahr nicht mehr benutzt. Aber auf das Fahren mit dem PW will er auch weiterhin nicht verzichten. Obwohl sein Leben lang immer auf Achse, kann er auf eine unfallfreie Karriere zurückblicken. Walter hatte immer einen grossen Garten rund ums Haus. Diesen pflegt er auch mit 85 Jahren noch selbst. Er interessiert sich auch heute noch für alles, was in der Welt passiert. Er schaut sich gern im Fernsehen Sendungen über Tiere und Landschaften an.

Vom Autotraktor zum Lastwagen

Walter ist an der Rotengasse in Ruggell mit einer Schwester und einem Bruder aufgewachsen. Sein Vater war «Radflecker». Schon als Schüler half er in der Werkstatt seines Vaters mit. Er wäre gern Elektriker geworden, aber als er aus der Volksschule kam, gab es in diesem Beruf eine einzige Lehrstelle, und die bekam ein anderer. Nach seinem Arbeitsdienst machte er sich selbstständig. Zusammen mit seinem Vater Friedrich baute er einen Citroen-Personenwagen zu einem Autotraktor um. Damals war Ruggell ein reines Bauerndorf. Ausser den Grenzwächtern betrieb fast jede Familie eine Landwirtschaft – die einen als Hauptberuf, die andern nebenbei. Von diesen hatten die wenigsten ein eigenes Fahrzeug oder Pferd. Man fuhr mit den Kühen als Gespann oder liess sich das Heu von Walter mit seinem Autotraktor heimfahren. Walter erinnert sich, dass er oft mehrere Fuder Heu am gleichen Tag geladen hat. 1947 kaufte er einen tschechischen Traktor, einen Zetor mit 15 PS, den er, weil er ihm zu schwach und deshalb zu langsam war, schon nach einem Jahr gegen einen mit 25 Pferdestärken umtauschte. Aber auch mit dem neuen Fahrzeug war er nicht gut bedient.

Ein bewegtes Leben

In den 50er-Jahren ersetzte er es durch einen «Hela», mit dem er viele Jahre lang – vom Pflügen bis zur Ernte – die landwirtschaftlichen Arbeiten für seine Kunden ausführte. 1969 kaufte er sich den ersten Lastwagen, einen Henschel. Die Arbeit für die Bauern, von denen immer mehr den Nebenerwerb aufgaben, trat in den Hintergrund. Die Transportfirma Walter Marxer besitzt heute drei Lastwagen und einen Traktor. Mit diesem werden Böschungen gemäht. Noch bis zu einem Alter von über 80 Jahren konnte man Walter auf dem Rheindamm beim Mulchen sehen. Mitte der 50er-Jahre baute Walter ein Eigenheim mit einer Lastwagen-Garage am Poliweg, der im Süden von Ruggell in Richtung Rhein von der Landstrasse abzweigt. Damals stand kein einziges Haus in dieser Gegend. Das löste bei vielen Leuten Kopfschütteln aus. Heute steht Walters Haus nicht mehr allein da. Rundherum wurde in den letzten Jahrzehnten intensiv gebaut. Wer kann sich noch erinnern, dass an der Landstrasse südlich des heutigen Kreisels ein einziges Haus stand? Am 16. Februar 1957 heiratete er die Tochter Heidi des Ruggeller Baumeisters Alfons Büchel. Er wurde 1958 Vater von Walter und zehn Jahre und fünf Tage später von Sybille und Ruth. Diese erwarben sich landesweit einen Namen als erfolgreiche Teilnehmerinnen an vielen Radrennen. Walter ist heute Grossvater von Tanja und Konstantin, die ihm viel bedeuten. Der Jubilar reiste gern. Dafür hatte er allerdings erst nach seiner Pensionierung die nötige Zeit. Bis zum Nordkap führten ihn seine Ausflüge. Reisen ist heute nicht mehr angesagt, aber er erinnert sich gern daran. Walter kann auf ein erfolgreiches Leben als Unternehmer zurückblicken. Er fühlt sich wohl, und dass das so bleibt, das wünscht ihm das «Liechtensteiner Volksblatt», zusammen mit einer herzlichen Gratulation, noch für viele kommende Jahre.(bh)