Donnerstag, 13. Jun 2013
Ruggell ist die beliebteste Gemeinde Liechtensteins
Statistik Die erste Migrationsstatistik Liechtensteins liefert neben Informationen über Zu- und Abwanderungsströme auch solche zur Binnenwanderung.
Im Jahr 2011 zogen 1481 Personen mit Wohnsitz in Liechtenstein innerhalb des Landes um, wobei der Anteil der Liechtensteiner dabei 60 Prozent betrug. Die höchste Binnenwanderung – also die Differenz zwischen Zu- und Wegzug – konnte die nördlichste Gemeinde Liechtensteins verzeichnen: Ruggell wies Ende 2011 einen Zuwachs von 42 Personen auf. An zweiter Stelle folgte Schaan mit einem Plus von 34 Personen, danach Eschen, mit nur noch 15 Personen mehr, als zu Jahresbeginn. Ganz anders sah die Lage in folgenden Gemeinden aus: Mauren, auch «das Dorf der sieben Hügel» genannt, konnte am wenigsten überzeugen. Die Gemeinde musste 2011 einen Binnenverlust von 32 Personen verzeichnen. Ähnlich erging es dem Hauptort des Landes, Vaduz: Zieht man von den 227 Zuzüglern die 256 Personen ab, die Vaduz verlassen haben, bleibt am Ende des Jahres 2011 ein Defizit von 29 Personen. Auf den drittletzten Platz in Bezug auf das Binnenwanderungssaldo kam Triesen mit einem Minus von 23 Personen. Über die Gründe für einen Zu- beziehungsweise Wegzug gab die Migrationsstatistik jedoch keinen Aufschluss.
Instrument zum Ländervergleich
Mit dem Aufbau der Migrationsstatistik setzte Liechtenstein die entsprechende EWR-Verpflichtung um. Neben der rechtlichen Verpflichtung verfolge man mit dieser Studie jedoch auch ein gewisses Eigeninteresse, betonte Wilfried Oehry, Leiter des Amts für Statistik. Dieses sei zum Beispiel, gesicherte Daten zu haben, die bei Landtagsdebatten und generellen Diskussionen zur Migrationsthematik eine wichtige Grundlage bilden würden. Um die internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden bei der Erstellung der Migrationsstatistik die Normen von Eurostat, dem Amt der Europäischen Union, umgesetzt. Die Orientierung an den europäischen Definitionen ermöglicht aussagekräftige Vergleiche mit anderen EWR-Ländern und dies sei eine wesentliche Stärke der Statistik, betonte Regierungschef Hasler anlässlich ihrer Präsentation.Wie aus der Migrationsstatistik weiter hervorgeht, wies Liechtenstein im Jahr 2010 mit 16,3 eingewanderten Personen pro 1000 Einwohner der ständigen Bevölkerung eine deutlich höhere Einwanderungsquote auf als Österreich mit 8,7 und Deutschland mit 4,9 Personen pro 1000 Einwohner. Die weitaus höchste Einwanderungsquote der fünf Vergleichsstaaten hatte Luxemburg mit 33,1, gefolgt von der Schweiz mit 20,6 eingewanderten Personen pro 1000 Einwohner. Bei der Auswanderungsquote lag Liechtenstein mit 11,8 Personen auf einem ähnlichen Niveau wie die Schweiz mit 12,3. Österreich wies eine Auswanderungsquote von 6,2 und Deutschland von 3,1 auf. Luxemburg hatte mit 18,2 auch bei der Auswanderung die höchste Quote der fünf Vergleichsstaaten.