Presseartikel

Neuer Kindergarten für Ruggell

Der Kindergarten der Gemeinde Ruggell war bis vor wenigen Jahren zu einem Teil im Primarschulgebäude und zum anderen Teil in zwei provisorischen Pavillons – gebaut 1975 bzw. 1980 – untergebracht. Nachdem einer dieser beiden Pavillons zwischenzeitlich aufgrund des schlechten baulichen Zustandes ausser Betrieb genommen werden musste, sind die vier Kindergartengruppen derzeit auf drei Standorte verteilt. «Ziel ist es nun, alle Kindergartengruppen samt den ergänzenden Räumlichkeiten (Mehrzweckraum, Theorieraum usw.) in einem Gebäude unterzubringen», heisst es in der Medienaussendung vom Freitag. Zusätzlich zu den Räumen für vier Kindergartengruppen sollen im Neubau zwei weitere Unterrichtseinheiten für die Primarschule wie auch Tagesstrukturen beziehungsweise Spielgruppen geschaffen werden.Die Primarschule wird in den kommenden Jahren wieder weitgehend zweizügig, das heisst, mit zwei Klassen pro Jahrgang betrieben werden müssen. Zudem ergibt sich durch die neuen Unterrichtsformen mit Stütz- und Ergänzungsunterricht zusätzlicher Raumbedarf, weshalb eine Auslagerung des Kindergartens aus dem Primarschulgebäude wie die Schaffung von «Pufferräumen» im Kindergartenneubau erforderlich sind. Um den Raumbedarf der Schule in den nächsten Jahren und Jahrzehnten abdecken zu können, hat der Gemeinderat im vergangenen Sommer einen «Masterplan» für das gesamte Schulareal beschlossen. Der Neubau des Kindergartengebäudes stellt die erste Etappe dieses langfristigen Gesamtkonzeptes dar. Daher hat im vergangenen Sommer die Gemeinde Ruggell ein Bewerbungsverfahren für die Teilnahme an einem Architekturwettbewerb für dieses Bauvorhaben durchgeführt. Elf Architekturbüros, vorwiegend aus Liechtenstein, wurden zum Wettbewerb eingeladen und haben im Februar ihre Projekte eingereicht.

«Rapunzel» oder «Spielkiste»?

In der Endausscheidung um den ersten Rang standen sich die Projekte «Rapunzel» und «Spielkiste» gegenüber. Beide Projekte sehen recht kompakte Baukörper vor, die relativ viel gut nutzbare Umgebungsflächen ermöglichen. «Die räumlichen und funktionellen Anforderungen werden von beiden Projekten in einem hohen Mass erfüllt», schreibt die Gemeinde. Das Projekt «Spielkiste» erreicht seine Kompaktheit demnach durch eine Verteilung des vorgegebenen Raumprogramms auf vier Vollgeschosse, woraus ein Baukörper mit etwa 15 Meter Höhe resultiert, was die Jury als zu harten Übergang zur angrenzenden Wohnzone erachtet hat. Es wurde als unangemessen und nicht vertretbar erachtet, dass kleinere Kinder vier Geschosse überwinden müssen, um in die Spielgruppe, Tagesstruktur oder auch allenfalls Kindergarten zu gelangen.

Siegerprojekt wird überarbeitet

Im erstrangierten, etwas noch kompakteren Projekt «Rapunzel» ist der Kindergarten im Erd- und dem ersten Obergeschoss, die weiteren Nutzungen im zweiten Obergeschoss angeordnet. Während dieses Projekt in der Konzeption der Unterrichtsräume brillieren konnte, erachtet die Jury den Anschluss an das bestehende Primarschulgebäude wie auch die Vertikalerschliessung als nicht überzeugend. Der erste Rang wurde somit mit der «Auflage der Überarbeitung» erteilt. Das Siegerprojekt kommt somit nur dann zur Ausführung, wenn die bemängelten Punkte in der Jury in einem neuerlichen Bewertungsdurchgang freigegeben werden. Die «Sieger»-Architekten haben somit Gelegenheit, ihr Projekt bis Ende April zu überarbeiten und neuerlich zur Beurteilung vorzulegen.(red/pd)

Projekte besichtigen

Die Ruggeller Bevölkerung ist eingeladen, die elf Projekte im Gemeindesaal Ruggell zu besichtigen:

? Samstag, 16. März: von 9 bis 15 Uhr ? Sonntag, 17. März: von 11 bis 15 Uhr