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Presseartikel

 
Freitag, 29. Jun 2012

Ruggell

Jean-Pierre?Domenjoz †

Jean-Pierre Domenjoz wurde am 28. Dezember 1940 als Sohn von Marthy und Pierre Domenjoz in Pully bei Lausanne geboren. Er war schon als kleiner Junge sehr wissbegierig. Oft las er bis spät in die Nacht in seinen Büchern. Viele Male verbrachte er seine Ferien bei seiner Oma und seinen Tanten in der Deutschschweiz und lernte somit auch «schwizerdütsch». Nach dem Besuch der Sekundarschule machte er eine kaufmännische Lehre. Dann hat ihn das Reisefieber gepackt. Er heuerte bei einer Schweizer Reederei auf einem Frachter als Küchenhilfe an und brach auf in die grosse Welt. Genug vom Schiffsleben machte er Halt an der Elfenbeinküste, wo er als Autoersatzteilverkäufer sein Geld verdiente. Nach diesen eindrücklichen Erfahrungen zog es ihn wieder in die Schweiz zurück, mit der Hoffnung, eine gute Stelle zu finden. Die fand er allerdings nicht in Pully, sondern bei der Firma Kraus in Nendeln. Dort konnte er sich vom einfachen Angestellten zum Chef des Einkaufs und Verkaufs in den Benelux-Ländern hocharbeiten.An seinem Wohnort Schaan lernte er bald seine zukünftige Frau Verena Wachter kennen. Sie heirateten 1965 in Lausanne. André kam zur Welt, drei Jahre später Philippe. Die junge Familie wohnte in Nendeln. Doch der Wunsch vom eigenen Heim war gross, und so baute sie 1977 an der Spiegelstrasse in Ruggell ihr eigenes Haus. Mit der Geburt von Raoul war dann auch die Familie komplett. Nach und nach wurde neben ihrem Haus gebaut, und so entstand ein kleines Quartier mit vier Häusern. Eine gute Nachbarschaft begann. Jährlich wurde ein «Strösslifest» und mancher Ausflug organisiert, was allen Beteiligten bis heute in guter Erinnerung geblieben ist.Beruflich tat sich in dieser Zeit einiges. Vom antiquarischen Buchhandel fasziniert, machte sich Jean-Pierre für einige Jahre selbstständig. Mit 50 Jahren drückte er noch einmal die Schulbank. Er schloss das Diplom als Betriebsökonom erfolgreich ab und wechselte in die Treuhandbranche. Dank seines Berufes konnte er mehrfach fremde Länder bereisen und Menschen in unterschiedlichen Kulturen kennenlernen. Auch privat unternahm er mit seiner Frau viele Reisen in ferne Länder. Sportlich begeisterte er sich für Judo. Dabei setzte er sich zuerst in Vaduz und später in Ruggell aktiv ein. Besonders liebte er es, andere Menschen zu treffen und mit ihnen anregende Gespräche zu führen. Jean-Pierre war ein Familienmensch. Seine grösste Freude war es, wenn seine Familie zusammenkam, und er mit seinen fünf Enkelkindern viel Zeit verbringen konnte. Mit grosser Leidenschaft sammelte er Bücher, von der wertvollen alten Bibel bis zum Comic. Gesundheitlich ging es ihm in den letzten Jahren nicht mehr so gut. Durch seine Lungenkrankheit war er immer mehr ans Haus gebunden. Umso intensiver freute er sich über die regelmäs-sigen Besuche seiner Angehörigen und Nachbarn. Auch nach harten gesundheitlichen Rückschlägen war er immer wieder voller Hoffnung und Zuversicht. Aufgrund eines erneuten Rückfalls musste er ins Spital Grabs, wo er völlig unerwartet am 14. Mai verstarb. Jean-Pierre ruhe in Frieden.