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Presseartikel

 
Montag, 23. Apr 2012

Engel-Chörli Appenzell gastierte in der Pfarrkirche Ruggell

Schöne Stimmen? Im Rahmen des Chorfestivals, welches dieses Jahr ganz unter dem Motto «Begegnung über die Grenzen» steht, fand vergangenen Freitag in der Pfarrkirche das Konzert des Engel-Chörli Appenzell statt.

Jodelnd trat das Engel-Chörli vor das Publikum und stimmte so auf das Konzert ein. Wie der musikalische Leiter Emil Koller erklärte, ist dieses sogenannte «Ruggusseli» ein Naturjodel, der entstand, indem sich die Menschen von Alp zu Alp einen Juchzer zugeschickt haben. Nach Feierabend entstand daraus ein Lied, welches viele Improvisationselemente enthält. Es gibt keine Noten, sondern man singt es rein nach Gehör. Aus diesem Grund hat es sich der Chor zur Aufgabe gemacht, in Vergessenheit geratene Ruggusseli aufzugreifen und aufzunehmen, um jungen Jodlern die Möglichkeit zu geben, diese auch singen zu können. Dazu kommt, dass man ein Ruggusseli auf Grund seines praktisch fehlenden Rhythmus mit den Augen dirigieren muss.

«Mis Appezöller Ländli»

«Doch wenn ich böse schau, ist es meistens schon zu spät», lachte Koller. Weiter ging es im Konzert mit einer Liebeserklärung an Appenzell, «Mis Appezöller Ländli», und dem zur Jahreszeit passenden «Schneeglöggli». Ein weiteres Ruggusseli gab Chormitglied Johann Inauen zum Besten und Thomas Sutter stimmte «S Liacht i dir» an, welches zu Ehren vom ehemaligen Chormitglied Klaus Dobler gesungen wurde. Neben all diesen Appenzeller Jodlern hatte das Engel-Chörli jedoch auch afrikanische Klänge im Repertoire. So wurde das aus Tansania stammende «Tuonane Paradiso» mit Elementen des Ruggusseli verbunden. Eine A-cappella-Version des bekannten Hits «Surfin ’ USA» präsentierte das Engel-Chörli im Appenzeller Dialekt («Surfe uf em Lankersee»). Zum Abschluss gab es schliesslich noch eine schöne Kostprobe aus der aktuellen CD mit dem Titelsong «Böchsafuater» ganz nach dem Motto «drum prüfe, wer sich ewig bindet». Mit der Zugabe «Ruggusseli-blues» verabschiedete sich der Chor schliesslich.

Freude ins Publikum hinaustragen

Anfang der 80er-Jahre wurde das Engel-Chörli gegründet. Seinen Namen hat es von seinem Stammlokal, dem Gasthaus Engel, wo schon immer bis spät in die Nacht hinein gesungen wurde. Anfangs nur aus Spass an der Freude wurde irgendwann ernsthaft geprobt, um die Appenzeller Liedkultur zu pflegen. Es folgten diverse CD-Produktionen, TV- und Radioauftritte und ungezählte Konzerte in der Schweiz und im Ausland. Am Ziel der Gruppe hat sich nichts geändert. Es gilt nach wie vor die Freude an der Appenzeller Jodel- und Gesangskultur hinauszutragen in ein immer wieder begeistertes Publikum.


Das nächste Konzert des Chorfestivals 2012: «WITNESS Sklaverei – gestern und heute», Landesjugendchor «VOICES», Vorarlberg