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Presseartikel

 
Samstag, 07. Apr 2012

Ruggell rechnet mit einer Dreiviertelmillion Verlust

Minus?Die Gemeinde Ruggell hatte im März mehrere Entscheidungen von grösserer Tragweite zu treffen. Die Finanzplanung 2012–2015 sowie der Ausbau des Industrie- und Gewerbegebietes standen dabei im Mittelpunkt.

Anlässlich einer Sondersitzung wurde die Finanzplanung 2012 bis 2015 thematisiert. In der nördlichsten Gemeinde des Landes sollen pro Jahr 70?000 Franken eingespart werden. Was den Finanzausgleich betrifft, rechnet der Gemeinderat angesichts einer erwarteten Steigerung der Einwohnerzahl mit Mindereinnahmen von 750?000 Franken.

Zwischen +4 Mio. und –3,8 Mio.

Die Finanzplanung zeigt auf, dass die künftigen Ergebnisse der laufenden Rechnung sowie der Gesamtrechnung negativ ausfallen werden. Die flüssigen Mittel konnten bis Ende 2011 auf knapp 8 Millionen Franken aufgebaut werden. Bis Ende der Planperiode (2015) ist bei einem Neubau des Vierfachkindergartens mit einem Bestand an flüssigen Mitteln von 4,1 Mio. Franken zu rechnen. Wird im Rahmen eines Alternativszenarios auch noch eine Doppelturnhalle gebaut und die Primarschule umgebaut, ist gemäss Gemeinderat von einem Minus von 3,8 Mio. Franken auszugehen.Die Planung ist allerdings mit einigen Unsicherheitsfaktoren behaftet; so ist es beispielsweise unklar, wie stark sich die Sparmassnahmen des Landes auf die Gemeinde Ruggell auswirken werden. Die Finanzvorgaben wiederum können nur teilweise eingehalten werden: Während die laufende Rechnung von 2012 bis 2014 ein Minus zeigt, wird erst im Jahr 2015 ein positives Ergebnis von 1,5 Millionen Franken erwartet. Das Kostenwachstum liegt in den Jahren 2012 und 2014 über dem Einnahmenwachstum. Dies ist auf die jeweilige Reduktion des Finanzausgleichs zurückzuführen.

Industriezubringer und Parkhaus

Wie an einer weiteren Gemeinderats-sitzung beschlossen wurde, soll das Industrie- und Gewerbegebiet Ruggell weiterentwickelt und durch einen Zubringer zwischen Rhein- und Industriestrasse noch besser erschlossen werden. Dazu ist der Kauf einer Liegenschaft in der Wohn- und Gewerbezone nötig, die zusammen mit der bereits erworbenen Nachbarparzelle die nötige Fläche liefert. Der Kauf der Liegenschaft unterliegt allerdings noch dem Referendum. Da im Industrie- und Gewerbegebiet Neubauten und Betriebserweiterungen anstehen, geht der Gemeinderat davon aus, dass künftig 300 bis 400 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen werden. Damit ist auch mit mehr Verkehr und einem erhöhten Bedarf an Parkplätzen zu rechnen. Diesem Szenario soll mit einem neu zu errichtenden Parkhaus begegnet werden, das 9 Etagen und 280 Autoabstellplätze bereithalten wird. Auch der Abschluss dieses Baurechtsvertrags unterliegt dem Gemeindereferendum.