Donnerstag, 31. Dez 2009
Mix aus Online und Mensch
PrismaLife öffnet Tür für freie Makler und bringt Garantieprodukt auf den Markt
RUGGELL - Wie die meisten Versicherer setzt die PrismaLife auf einen Mix von Vertriebskanälen. Versicherungen von der Stange sind nun auch über unabhängige Vermittler zu haben.
Freie Makler sind im Versicherungsgeschäft schon seit ein paar Jahren auf dem Vormarsch. Kunden suchen zunehmend nach einer unternehmensunabhängigen Beratung und nutzen das Internet, um Anbieter zu vergleichen. Fachleute halten die persönliche Vermittlung dennoch für einen wesentlichen Erfolgsfaktor des Versicherungsbetriebs. Sie gehen davon aus, dass 2010 nur noch 34 Prozent der Lebensversicherungen über eine Ausschliesslichkeitsorganisation und bereits 28,5 Prozent über freie Makler abgeschlossen werden. Nun öffnet sich auch die PrismaLife in Ruggell für alle Vermittler, wie das Versicherungsunternehmen in einer Medienmitteilung informierte. In Deutschland sind Versicherungsvermittler überwiegend Einfirmenvertreter, kleine Versicherer setzen aber auch auf Mehrfachagenten- oder Maklervertrieb. Seit 2007 ist dabei jeder, der Versicherungen im Aussendienst verkauft, verpflichtet, seine Qualifizierung nachzuweisen und sich registrieren zu lassen. So will es die EU-Vermittlerrichtlinie, die neue Spielregeln für den Versicherungsvertrieb geschaffen hat.
Position wird ausgebaut
Zum Einstieg für Vermittler bringt PrismaLife auch ein neues Altersvorsorgeprodukt auf den Markt. Unter dem Namen «edel.weiss». Dabei handelt es sich um eine fondsgebundene Rentenversicherung, die mit einem «neuartigen Garantiekonzept» gekoppelt ist. Geplant ist für den erweiterten Vertriebskanal eine grösser Produktpalette anzubieten. Mit Policen von der Stange fes-tigt die PrismaLife damit ihre Position weiter. Erst Mitte Dezember hatte das Wirtschaftsmagazin «Focus-Money» den Lebensversicherer zum «besten internationalen Anbieter» gekürt. In neun Jahren hat das Unternehmen eine erstaunliche Entwicklung gezeigt. Im Hauptmarkt Deutschland hat der Lebensversicherer 2009 eine Niederlassung gegründet. So sei man gut gewappnet für die Zukunft - trotz Finanzkrise, meint CEO Markus Brugger. Die Versicherung zähle zu den Top Fünf im deutschen Markt, ihr Geschäft sei zu einhundert Prozent Onshore-Geschäft. Von der Finanzkrise ist die bisherige Erfolgsstory des Unternehmens indirekt betroffen. So musste die «Versicherungsfabrik» Ende 2008 einen sehr starken Rückgang im Geschäft der Einmaleinlagen hinnehmen. Doch konnte sie den Einbruch weitestgehend durch einen enormen Zuwachs bei Policen mit laufender Beitragszahlung wieder wettmachen. Der Deckungsgrad war zwar leicht gesunken, dennoch gilt die PrismaLife als etwa zehn Mal so sicher wie der Durchschnitt der deutschen Mitbewerber. Kernmärkte sind Deutschland und Österreich für Kunden, die durchschnittliche im Monat 120 Euro in ihre Altersversorgung investieren. «Wir können punkten, weil wir mit niedrigen Kosten arbeiten und das Risikomanagement im Griff haben», bekräftigt Markus Brugger. 2006 hat denn auch die Ratingagentur für Versicherungsunternehmen Fitch der PrismaLife ein BBB+ bescheinigt. Dazu erklärte Brugger in einem «Volksblatt»-Interview: «Das Rating bestärkt unser Kunden, den richtigen Lebensversicherer gewählt zu haben. Zudem müssen unsere Vertriebspartner im EWR neu nach den Grundsätzen des «Best Advice» beraten. Neben Preis und Leistung ist dabei die Sicherheit eines Versicherungsunternehmens entscheidend. Liegt kein Rating vor, tragen sie eine höhere Haftung. Versicherer ohne Rating werden es also künftig im Retail-Geschäft schwerer haben. Drittens sind unsere Refinanzierungspartner durch Basel II mit strikteren Regeln für die Kapitalunterlegung von Krediten konfrontiert. Sie müssen wissen, wie stark ihr Partner ist.»