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Presseartikel

 
Mittwoch, 30. Nov 2016

Was bleibt?: Projekt in drei Phasen

Wandel In drei Phasen, nämlich «Die Leere», «Das Sammeln» und «Das Konservieren», startet im Küefer-Martis-Huus am 2. Dezember ein neues Kunstprojekt.


Entstanden ist das Projekt aus einer Einladung an junge kreative Ruggeller, das Küefer-Martis-Huus mit allen seinen Räumen zu bespielen. Ob sie in Bern, Basel, Luzern, Zürich, Wien oder Berlin unterwegs sein mögen, Ruggell habe viele junge kreative Menschen hervorgebracht, deren Wege sie aus ihrem Heimatort hinausgeführt haben. Im Rahmen des Projekts seien zunächst verstaubte Kontakte wieder aufgefrischt, Ideen gebündelt und konkretisiert worden. Eine Kerngruppe, bestehend aus Damiano Curschellas, David-Johannes Buj, Dominic Spalt und Simon Egger hat schliesslich das Ausstellungskonzept entwickelt. Ausgehend von der Funktion des Küefer-Martis-Huus als Museum, Erinnerungsort und Identität stiftende Institution, haben sie sich mit grundlegenden Fragen rund um die Thematik «Sammeln und Erinnern» auseinandergesetzt. Nicht nur das Haus selbst als Erinnerungsträger, auch die Funktion des Archivs und der Kulturgütersammlung der Gemeinde Ruggell werden im Rahmen der dreimonatigen künstlerischen Intervention exemplarisch zum Thema gemacht.

Die Phasen

Es werden kritische Fragen gestellt: Sind Leiterwagen oder Einmachgläser das gesamte Kulturgut, welches Ruggell über die letzten zwei Jahrhunderte hervorgebracht hat? Ist das unsere Vergangenheit, unsere Herkunft? Was wird als erhaltenswert erachtet, was darf/soll/muss bleiben oder wird gar nachgeahmt? Was kann weggeworfen werden und nach welchen Kriterien wird «qualifiziert weggeschmissen»? Wer verfügt über die Geschichte, wer bringt die Geschichtsträger zum Reden? Womit füllen wir die Leere oder soll sie Leere bleiben? Konstruieren wir Geschichte(n), Identität(en) nach bestem Wissen und Gewissen oder schlichtweg nach vorhandenen Interessen?Diesen Fragen wird im Laufe des Projekts durch einzelne künstlerische Arbeiten, Veranstaltungen und vor allem auch durch die Beteiligung der Besucher auf verschiedenste Art Ausdruck gegeben. In der ersten Phase «Die Leere» werden am 2. Dezember 2016, um 19 Uhr, gemeinsam mit allen Anwesenden alle Objekte aus den Ausstellungsräumlichkeiten entfernt und in das provisorische Depot im Kulturtenn getragen. Daran anschliessend werden in den leeren Räumlichkeiten drei kurze Wortbeiträge – unter anderem von Jutta Hoop und Hubert Büchel – zum Thema Leere vorgetragen. Musikalisch untermalt von Balduin Hirschsteins Hypervitaminose Solo (Manuel Elias Büchel). Der vorerst leere Raum wird in der zweiten Phase mit «Beständen» gefüllt. Diese «Bestände» sind sowohl künstlerische Arbeiten der beteiligten jungen Kreativen selbst als auch Ausstellungsobjekte, die von den Besuchern als erhaltenswert erachtet und in das Archiv gebracht werden. In der dritten Phase nimmt das KMH wieder die ihm zugewiesene Funktion als Museum, Erinnerungsort und Identität stiftende Institution ein. Aus den gesammelten Objekten soll eine neue Erzählung konstruiert werden, die jedoch eher die Funktion eines Fragezeichens und weniger die eines Ausrufezeichens für sich beansprucht. Wie die Organisatoren mitteilen, sind Besucher eingeladen, vor allem in der 2. Phase ab dem 6. Januar 2017, Objekte oder kleine Sammlungen ins Haus zu bringen, die für sie die Geschichte versinnbildlichen oder ganz persönlich mit Bedeutung aufgeladen sind. (pd/red)

Weiteres Programm:


Das Sammeln
Start: 06.01.2017, 19.00 Uhr
Offenes Archiv. Wortbeiträge zum Thema Sammeln. Unter anderem sind folgende weitere Programmpunkte geplant:
Ortsrundgang zum Thema Sammeln.
Diskussionsrunde: Was und wie Sammeln wir?
28.01.2017, 20.00 Uhr Musik: Balduin Hirschsteins Hypervitaminose Band
Das Konservieren
Start: 03.02.2017, 19.00 Uhr
Ausstellung als Fragezeichen. Wortbeiträge zum Thema Konservieren. Musik: Klanglabor
Unter anderem sind folgende weitere Programmpunkte geplant:
Ortsrundgang zum Thema Konservieren.
Diskussionsrunde: Denkmalschutz / Was bleibt? Präsentation der Publikation.

Weitere Informationen unter www.kmh.li