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Presseartikel

 
Montag, 22. Aug 2016

Dorf der Zukunft

«Visio.Ruggell» Über 110 Ruggeller trafen sich am Samstag im Gemeindesaal, um gemeinsam Visionen und Ideen für die Gestaltung der Gemeinde Ruggell zu diskutieren und zu teilen.

Nach einer kurzen Begrüssung durch Vorsteherin Maria Kaiser-Eberle und Bemerkungen zum Inhaltlichen und Organisatorischen durch Max Koch (Ecopol AG), konnten sich die Teilnehmer auf die verschiedenen Themen gruppenweise einlassen. Der Gemeinderat hatte bereits im Vorfeld das Leitbild der Gemeinde Ruggell, das mit seinen sechs Themenbereichen wie beispielsweise «traditionell und offen», «wirtschaftsfreundlich und diversifiziert» und «gebildet und sozial» überarbeitet. Diese Themen fanden die Teilnehmer wiederum an den verschiedenen Tischen, wo sie Ziele und Massnahmen, Ideen und Visionen direkt auf dem Tischtuch schriftlich festhalten konnten.

Die Gemeinderäte moderierten einen Thementisch zu zweit oder alleine mit Unterstützung von Mitarbeitern der Verwaltung. Die Gastgeber gaben nach den Arbeitsgesprächen kurz vor dem gemeinsamen Mittag-essen einen ersten Überblick über die Diskussionspunkte: «So kam beispielsweise beim Thema Verkehr die Vision einer Nordumfahrung über das Industriegebiet auf, die den Dorfkern merklich entlasten soll», schreibt die Gemeinde in der Pressemitteilung vom Sonntag. «Mit einem geeigneten Mobilitätskonzept, weiteren Fahrrad- und Fusswegen und Fahrgemeinschaften könnte zusätzlich dafür gesorgt werden, dass sich der Verkehr in Ruggell im Rahmen hält.» Dadurch könne unter anderem die Natur geschont werden, die in Form des Ruggeller Naturschutzgebietes, des Kanalauflaufes und des Gebiets rund um die Studa als gros-ses Kapital der Gemeinde angesehen werde. Diese gilt es gemäss vielen Aussagen der Teilnehmer zu erhalten. «Dabei hat es sicher auch einen Platz für den Biber, dessen Population jedoch verhältnismässig gegeben sein soll», so die Gemeinde weiter. Dabei sei auch zu beurteilen, wie viel Industrie die Gemeinde überhaupt noch verträgt, schliesslich soll – so einzelne Votanten – die Familienfreundlichkeit vor der Wirtschaftsfreundlichkeit stehen.

«Bodenpreis (...) endlos gestiegen»

Zahlreiche Teilnehmer schlugen den Gemeinderäten überdies vor, sich um leistbaren Wohnraum für Jung und Alt in Ruggell zu kümmern. «Die Bodenpreise sind in den vergangenen Jahren beinahe ins endlose gestiegen, so braucht es alternative Möglichkeiten», hält die Gemeinde bestimmt fest. Im Dorfkern wird zudem vorgeschlagen, einen Treffpunkt für Jung und Alt zu planen, dies wünschten sich vor allem auch die Jugendlichen. Ergänzt wird dieser Vorschlag mit einem Jugendraum für 16- bis 18-Jährige, der gut durch eine eigens gegründete Jugendkommission organisiert sein soll.
Der öffentliche Verkehr stand bei den Jugendlichen ebenfalls im Fokus, so sollen die Verbindungen der Linienbusse vor allem am Abend ausgebaut werden. Ist dies nicht möglich, wird alternativ ein bezahlbares Ruftaxi für Jugendliche befürwortet. Des Weiteren soll ein Waldspielplatz die Kreativität der Jugendlichen fördern, indem auf einem vorgegeben Platz gebaut und gewerkt werden darf. Übrigens: Im Wald und generell im Dorf schlagen die Jugendlichen die Einführung einer Baumregel vor: Wenn ein Baum gefällt wird, müsse gleichzeitig ein neuer gepflanzt werden.
Diese und viele weitere Ziele und Massnahmen, Ideen und Visionen wird der Gemeinderat nun zusammenfassen und in einem eigenen, weiteren Seminar besprechen. Am Montag, den 28. November, wird die Bevölkerung dann zur Präsentation der Ergebnisse eingeladen, an der die weiteren Schritte, seien sie kurz-, mittel- oder langfristig, vorgestellt werden.(red/pd)