suche navigation

Presseartikel

 
Samstag, 26. Jan 2002

The winner is: Zollamt Ruggell

Das Effeff-Architektenteam aus Triesen gewinnt den Holzoskar 2001

Seit etwa 20 Jahren wird in Liechtenstein wieder vermehrt mit Holz gebaut. Um diesen Trend zu unterstützen, stiftete der Verein Holzkreislauf in diesem Jahr erstmals einen Preis für hervorragende Holzarchitektur.

Übt Regierungsrat Dr. Alois Ospelt schon mal für Hollywood? Mit grosser Geste öffnet er ein Briefcouvert und verkündet: And the winner is . . . aber nein, der Brief ist deutsch, das Ambiente bietet der Pfarrstall in Bendern, und im Publikum sitzen keine Stars und Sternchen, sondern rund 60 Berufsleute und Interessierte aus der Region.

Die einleitende Rede hielt der Leiter des Hochbauamtes Walter Walch. Er betonte, Holzbau sei die Zukunft der Bauwirtschaft, doch auch in der Vergangenheit habe man hierzulande fast ausschliesslich mit Holz gebaut. Doch dann sei der Baustoff Holz vermehrt durch Stein ersetzt worden. Doch nun kehre sich der Trend um, zeitgenössische Holzbauten seien «beständig, hochstehend und architektonisch hervorragend». Sein Resümee: «Holz ist viel zu schade, um nur für Brennholz verwendet zu werden.»

Stellvertretend für ein Team von fünf Juroren, erklärte Robert Jecklin aus Igis, wie die Jury den Sieger ermittelt habe. Es sei natürlich nicht leicht gewesen, denn «als Hölziger findet man ja alles, was aus Holz ist, a priori gut». Man sei nach seriöser Arbeit zu dem Entschluss gekommen, das neue Zollhaus Ruggell-Nofels zu prämieren. Ausgezeichnet wurden damit die Effeff Architekten AG Triesen, repräsentiert von Marcus Freund, und das Land Liechtenstein als Bauherrin, vertreten durch Walter Walch. Und der dritte, leicht überdimensionierte Oskar wird direkt am Objekt, also am Zollamt aufgestellt werden.

Der Oskar selbst besteht aus drei, versetzt aneinander geschraubten Holzlatten in verschiedenen Bearbeitungsstufen. Nach der Verleihung steht die Fachwelt und rätselt, um was für Holz es sich bei der kleinen Skulptur handle. Esche, Eiche, Lärche wird geraten, und alle sind überrascht, als sie erfahren, dass es sich um Eibenholz handelt. «Das kennt man ja nicht, das wird ja nicht so häufig verwendet.»