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Presseartikel

 
Mittwoch, 09. Feb 2000

Goldene Hochzeit heute in Ruggell

Heute vor fünfzig Jahren gaben sich Gebhard und Eugenia Frommelt das Jawort

In Ruggell wird heute Mittwoch, den 9. Februar ein erfreuliches Jubiläum gefeiert: Gebhard und Eugenia Frommelt begehen ihren 50. Hochzeitstag. Die Gratulanten stellen sich ein und überbringen dem Jubelpaar zu diesem Ehrentag die herzlichsten Glück- und Segenswünsche zur Feier des Tages und den folgenden Festivitäten. Wir wünschen alles Gute auf dem weiteren gemeinsamen Lebensweg. Gerne schliessen wir uns den vielen Gratulanten an.

In der Pfarrkirche zu St. Fridolin in Ruggell reichten sich die beiden vor einem halben Jahrhundert - wie sich dieses Zahlenspiel wohl anhört - die Hände zu einem Leben zu zweit und zur künftigen Familiengründung. Es war das Ja-Wort zur gegenseitigen Hilfe in guten und in bösen Tagen, wobei die Liebe und die Treue in einer Zweierbeziehung einen besonderen Stellenwert einnehmen. Pfarrer Philipp Hubert war Traupriester und gab einst dem jungen Brautpaar den kirchlichen Segen. Nach der familiären Feier führte die Hochzeitsreise ins sonnige Tessin nach Lugano. "Frummelt's Gebhard" und "Wagner's Eugena", wie sie von Jugend auf ortsbekannt waren, stammen aus kinderreichen Familien. Gebhard (Jg. 1919) wuchs mit vier Geschwistern auf dem bäuerlichen Anwesen an der Lettenstrasse Haus-Nr. 11 auf. Eugenia (Jg. 1918) ihrerseits hatte fünf Geschwister, und ihr Elternhaus steht an der Nellengasse, gegenüber der Ruggeller Volksschule. Während der Jubilar in jungen Jahren das Maurerhandwerk erlernte, beim Schulhausneubau im Jahre 1938 bereits seine ersten Erfahrungen als künftiger Handwerker sammeln durfte und in den folgenden Jahren auf verschiedensten Baustellen in Liechtenstein und der benachbarten Schweiz tätig war, übernahm die Jubilarin in jungen Jahren Arbeitsstellen im Service in Restaurants im Lande selbst, wie auch in der Stadt St. Gallen. Nach ihrer Ehreschliessung und Familiengründung betreuten beide später die elterliche Landwirtschaft. Aus ihrer Ehe stammen vier Kinder, wobei sie - und dieser Verlust schmerzt sie immer wieder - eine Tochter im blühenden Jugend-alter von 12 Jahren, sowie zwei Kleinkinder, eines mit sieben Monaten und das andere mit wenigen Wochen, dem Schöpfer allzu früh zurückgeben mussten. Die drei Enkel ihres Sohnes Walter bringen der Nana und dem Neni immer wieder Freude ins Haus. Gebhard selbst ist Bauer mit Leib und Seele. Noch heute verrichtet er sein bäuerliches Handwerk im Hof und Stall. Man begegnet ihm nicht hoch zu Ross, sondern vielmehr auf dem Landwirtschaftstraktor. Seine nimmermüde Tätigkeit in Stall und Feld ist schon fast sprichwörtlich und kann in Tat und Wahrheit nur bewundert werden. Eugenia, eher ruhig und zurückgezogen, befasst sich mit ihrer Stickerei und betreut nach wie vor liebevoll ihren Blumen- und Gemüsegarten.

Eugenia und Gebhart wohnten 17 Jahre lang im alten Haus, Hs.-Nr. 11. Mitte der sechziger Jahre wurde nebenan der Neubau erstellt, und im Jahre 1967 war es dann so weit: es konnte ins neue Wigwam eingezogen werden.

In früheren Jahren, ja Jugendjahren, war Gebhard mit viel Engagement in verschiedenen Vereinen tätig. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern der Ruggeller Pfadfinderschaft im Jahre 1943, und bereits im Jahre 1936 war er Teilnehmer am Bundeslager der österreichischen Pfadfinder in Laxenburg bei Wien. Drei Jahrzehnte lang war er eifriges Mitglied des Musikvereins "Frohsinn", und wenn die Rede auf das "Fussballen" kommt, dann leuchten die Augen und ein verschmitztes Lächeln zieht sich über sein Gesicht. Er bezeichnet sich als begeis-terter Fussballer, war früher selbst aktiver Spieler, und noch heute verfolgt er das Geschehen um den runden Ball am Fussballplatz, am Fernseher oder in den Sportberichten der Zeitungen.

Und was wäre eine Gemeinsamkeit ohne gleich gelagerte Interessen im Eheleben? So verfolgt Eugenia ebenso, was in der Welt des Fussballs passiert. Von 1942 bis 1975, also volle 33 Jahre, stand Gebhard Frommelt im Dienste der HIPO, der Hilfspolizei der Landesverwaltung. Ein abendfüllendes und spannendes Erzählen beginnt, wenn der Jubilar rund um das Geschehen des 2. Weltkrieges und über die nationalsozialistische Zeit im Lande selbst zu schildern anfängt. Er ist dann kaum mehr zu bremsen, wenn sich die vergangenen Ereignisse und persönlichen Erlebnisse überstürzen.

Am kommenden Samstagnachmittag setzen die Höhepunkte der Feierlichkeiten ein. Um 16 Uhr wird ein gemeinsamer Gottesdienst mit Pfr. Josef Jopek in der Ruggeller Pfarrkirche gefeiert und der Segen Gottes eingeholt, im Anschluss treffen sich das Jubelpaar und die Festgäste im Gasthof / Restaurant "Rössle" in Ruggell zur weltlichen Feier, um so die Festivitäten gebührend zu unterstreichen.

Ein Jubelruf euch beiden: "Ad multos annos!"