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Presseartikel

 
Montag, 30. Mär 2015

100 Teilnehmer bringen tolle Ideen mit ein

Gemeinschaftsprojekt Die Unterländer Gemeinden Ruggell, Gamprin und Schellenberg starteten im Dezember 2013 das gemeindeübergreifende Projekt «Wohnen und Leben im Alter». Am Samstagvormittag fand im Gemeindesaal Gamprin die vierte Veranstaltung unter Einbezug der Bevölkerung statt.

Angesichts des Ergebnisses der Gemeinschaftsarbeit im Gampriner Saal meinte der gastgebende Vorsteher Donath Oehri in seinem Schlusswort, dass man die gewonnenen Erkenntnisse wohl auch mit weniger Aufwand in Form eines Gutachtens von einem Zukunftsforschungsinstitut hätte erarbeiten lassen können. Was dabei aber fehlen würde, wäre der gemeinsame Prozess, das Miteinander beim Finden von heutigen und zukünftigen Bedürfnissen für das Gestalten des Lebens und Wohnens in der dritten Lebensphase.

Viele Fragen erörtert

Das Arbeitsergebnis der rund Hundert Teilnehmenden aller Altersstufen aus allen drei Gemeinden und darüber hinaus präsentierte sich in Form einer grossen Mind-Map an der Wand. An zehn runden Tischen hatten die Frauen und Männer im Verlaufe des Vormittags in Einzelarbeit und in Gruppendiskussionen die von den Moderatoren und Prozessbegleitern Rainer Gopp und Manfred Batliner vorgegebenen Aufgaben- und Fragestellungen, die Erfahrungen und die Erkenntnisse, Trends und Entwicklungsperspektiven erarbeitet und visualisiert. Gemeinsam wurden Chancen und Herausforderungen des Älterwerdens betrachtet und die Diskussionsergebnisse dem Plenum präsentiert, wobei sich die Projektionen auf die Grossleinwand sehr bewährten.
Was hat sich in den letzten Jahrzehnten wie verändert und wird sich weiter verändern? Wie soll der Bürgerservice für ältere Menschen in der Gemeinde ausgestaltet sein? Wo ist Eigeninitiative gefragt? Welche Wohnformen sind altersgerecht und sinnvoll? Solche und ähnliche weitere Fragen standen zur Diskussion. Zu den zentralen gesellschaftlichen Entwicklungstrends zählen wohl, so zeigte sich, die Individualisierung mit ihren positiven und negativen Aspekten, die Mobilität auch im Berufsbereich, die dazu führt, dass Familienstrukturen zerfallen, die enorme Dynamik bei den technologischen Entwicklungen oder auch der Rollenwandel der Frau. Es resultierten eine Vielzahl von Aussagen, Erkenntnissen und auch von Hinweisen auf Handlungsbedarf in den Bereichen «Soziale Kontakte», «Nachbarschaft», «Bürgerservice», «Gesundheit/Pflege», «Wohnformen» und «Gesellschaft/Familie». Mehrfach wurde auch auf die Grenzen der Finanzierbarkeit hingewiesen, dass also Eigeninitiative gefragt sei, oder dass es im Bereich der Sozialinstitutionen heute eine Vielzahl von Angeboten gibt, eine einzige gemeinsame Anlaufstelle jedoch eine grosse Erleichterung darstellen könnte. Eine gemeinsame Erkenntnis war auch, dass die Elektronik die sozialen Kontakte kaum zu ersetzen vermag. Die samstägliche Veranstaltung selber bot ebenfalls reichlich Gelegenheit für soziale Kontakte, was ausgiebig genutzt wurde. Am Samstag, den 5. September 2015 wird eine weitere Diskussionsrunde stattfinden, bei der über konkrete Aktivitäten beraten werden soll. (hs)