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Presseartikel

 
Mittwoch, 25. Jun 2014

Neophytenbekämpfung: Die Ruggeller legen Hand an

Stichwort Neophyten

Einsatz Die Umweltkommission der Gemeinde Ruggell organisierte eine Aktion zur Bekämpfung der Neophyten. Über 60 freiwillige Helfer machten mit.

«Wir befassten uns schon länger mit dem Gedanken, eine Aktion zur Bekämpfung der Neophyten ins Leben zu rufen. Zum Schutz der Umwelt gehört auch der Erhalt der Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren», erklärte Norman Walch, Leiter der Umweltkommission.

Für das Ausrotten der überhand nehmenden Neophyten braucht es viele Hände. So wurden die Ruggeller Vereine eingeladen, an dieser Aktion teilzunehmen. Trotz des heftigen Gewitterregens trafen sich die zahlreichen Teilnehmer am Montagabend im Werkhof, wo sie von Arno Oehri, Mitarbeiter des Werkhofes, über das richtige «Rupfen» der Pflanzen instruiert wurden. Es sei wichtig, dass die Pflanzen von Hand mit den Wurzeln entfernt würden. Das Abmähen sei ungeeignet für deren Ausrottung.

Frühsommer ist idealer Zeitpunkt

Bei der Bekämpfungsaktion am Montagabend ging es um zwei Pflanzen, die Kanadische Goldrute und das Drüsige Springkraut. Wolfgang Büchel, Umweltschutzbeauftragter der Gemeinde und Neophytenbeauftragter, wies darauf hin, dass die Pflanzen zu entfernen sind, bevor sie ihren Samen verbreiten können. So sei der Frühsommer der ideale Zeitpunkt und die ausgerupften Pflanzen könnten noch kompostiert werden.
Nach den Instruktionen und der Beantwortung von Fragen begaben sich die Helfer in Gruppen in die vorgesehenen Einsatzorte entlang des Binnenkanals. Der Gewitterregen war vorbei und hatte die Erde aufgeweicht. Das war eine gute Voraussetzung für das Entfernen der unerwünschten Gewächse samt ihren Wurzeln.(hs)

Fremde Pflanzen

Neophyten sind Pflanzen, die aus fremden Gebieten, zumeist aus anderen Kontinenten, seit dem Jahr 1500 absichtlich oder unabsichtlich eingeführt wurden. Diese Pflanzen verbreiten sich mehr oder weniger stark in der Natur und verdrängen die einheimischen Arten. Sie tragen damit zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei und sind weltweit der zweitwichtigste Grund des Artenrückgangs, gleich nach der Zerstörung von Biotopen durch den Menschen. Gemäss dem Internationalen Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (1992) muss das Eindringen solcher Arten verhindert und bereits etablierte Arten müssen kontrolliert oder beseitigt werden. Besonders die invasiven Neophyten stellen wegen ihrer aggressiven Ausbreitung eine Bedrohung dar. Die Schweizer Flora zählt heute ungefähr 550 Neophyten, davon werden circa 45 zu den invasiven Neophyten gezählt. Diese Pflanzen sind auf der Schwarzen Liste der «Info Flora», einer schweizerischen gemeinnützigen Stiftung zur Dokumentation und Förderung der Wildpflanzen aufgeführt. Auf einer «Watch-List» werden jene invasiven Neophyten geführt, die das Potential haben, Schäden zu verursachen und deren Ausbreitung daher überwacht und wenn nötig eingedämmt werden muss. (hs)