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Presseartikel

 
Dienstag, 27. Aug 2013

Oliver Müller über den Biber als «Biodiversitäter»

Vortrag Oliver Müller, Bereichsleiter Natur und Landschaftsschutz des Amtes für Umwelt, referiert am kommenden Mittwoch zum Thema: «Der Biber als Motor für die Artenvielfalt.»

Die Veranstaltung, die um 20 Uhr im Küefer-Martis- Huus in Ruggell beginnt, findet im Rahmen der Ausstellung «Holzfäller Architekt Baumeister. Der Biber ist zurückgekehrt» statt.

Das Referat Müllers gliedert sich in drei Teile. Der erste befasst sich mit dem Begriff Biodiversität, der Biodiversität in Liechtenstein und der Bedrohung der Biodiversität, den Roten Listen. Im zweiten Teil wird Müller auf die historische Entwicklung von Gewässern in Liechtenstein eingehen, heutige Defizite und erfolgreiche Revitalisierungsmassnahmen aufzeigen. Der letzte Teil handelt vom Biber als Erschaffer neuer Lebensräume und somit Förderer der Biodiversität.

Seit vier Jahren wieder da

Seit circa vier Jahren ist der lange ausgestorbene Biber wieder nach Liechtenstein zurückgekehrt. «Er profitierte von den Revitalisierungsmassnahmen, die zwischen 1989 bis 2000 am Ruggeller Binnenkanal von der Einmündung in den Rhein 1,8 Kilometer flussaufwärts etappenweise durchgeführt wurden», heisst es in der Presseaussendung vom Montag. Der Höhenunterschied von 4,5 Metern zwischen Binnenkanal und Rhein wurde demnach ausgeglichen, alle Fischarten des Rheins erhielten somit freien Zugang in die Talgewässer. Es wurden neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen sowie ein neu strukturiertes Flussbett geschaffen und der Erholungswert für Menschen aufgewertet: Allein die Revierzahl der Brutvögel verdreifachte sich seither und neue Arten wie Eisvogel und Reiherente brüteten zum ersten Mal. Wurden hier 1980 noch 4 Fischarten festgestellt, sind es heute über 20 Arten.

Revitalisierung lohnte sich

Die relativ grosse renaturierte Fläche und das hohe Nahrungsangebot sind auch für den Biber so attraktiv, dass er auf seiner Wanderung vom Bodensee rheintalaufwärts hier optimale Bedingungen fand, um Familien zu gründen. Die ersten Biber setzten hier ihre Duftmarken, die von weiteren nachwandernden Bibern aus dem Rhein oder über Land wahrgenommen wurden und dieser Spur folgten. «So ist wahrscheinlich der revitalisierte Binnenkanal die entscheidende Pforte der Biber einwanderung in den Liechtensteiner Talraum», heisst es in der Einladung abschliessend.(red/pd)

Auf Grund des grossen Interesses wurde die Ausstellung «Holzfäller Architekt Baumeister. Der Biber ist zurückgekehrt» verlängert und ist damit noch bis 29. September im Küefer-Martis-Huus zu sehen. Mehr dazu: www.kmh.li.