suche navigation

Presseartikel

 
Freitag, 20. Mai 2016

Die Kinder- und Jugendtierschutzgruppe erkundete den Lebensraum des Bibers

Tierschutzverein Liechtenstein

Ruggell Die Kinder- und Jugendtierschutzgruppe konnte an diesem wunderschönen sonnigen Nachmittag leider keinen Biber sehen, da das Säugetier erst in der Dämmerung zum Vorschein kommt. Doch dem Möhlebach entlang gab es viele Biberspuren zu sehen: Staudämme, angenagte Bäume, gefällte Bäume und so weiter. So entsteht ein neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere, wie zum Beispiel verschiedene Vogelarten, Schmetterlinge, Frösche, Kröten, Ringelnattern, Libellen oder Bachforellen.

Konflikt mit dem Menschen

Was nicht passt, wird passend gemacht, so das Motto des Bibers. Seine Gestaltungskraft bringt jedoch auch Konflikt mit dem Menschen: Die Nagetiere fällen Nutzholz, untergraben Dämme, Deiche und flussnahe Äcker, sie stauen Entwässerungsgräben und fressen Feldfrüchte. So hat die Rückkehr des Bibers zwei Seiten: sie lässt uns staunen, wie viel Wildnis in unserer dicht besiedelten Landschaft möglich ist. Gleichzeitig zeigen die Konflikte, wo wir Menschen unseren Umgang mit Gewässern überdenken müssen und wo Grenzen der Entwicklung einer Tierart sind.

Fürs Wasser gemacht

Frau Gstöhl zeigte den Jugendlichen ein Biberfell und einen Biberschädel. Auffallend sind die Nagezähne beim Biber, denn sie besitzen auf der Vorderseite eine Schicht aus orangefarbenem Schmelz (ein Stoff aus Eisen, der die Zähne hart macht).Biber sind sehr gut an das Leben im Wasser angepasst. Während die Vorderfüsse geschickt wie Hände greifen können, sind die Zehen der Hinterfüsse mit Schwimmhäuten ausgestattet. Die zweite Zehe der Hinterfüsse ist mit einer Doppelkralle versehen, der sogenannten Putzkralle, die wie ein Kamm zur Fellpflege dient. Nase und Ohren können beim Tauchen verschlossen werden, und die Augen werden unter Wasser durch ein durchsichtiges Augenlid – die sogenannte Nickhaut – geschützt. Biber brauchen Wasser. Sie leben an und in langsam fliessenden oder stehenden Gewässern, die mindestens 1,5 Meter tief sind. Sie mögen vor allem Bäche und Seen, die von Auwäldern, in denen Weiden, Pappeln, Espen, Birken und Erlen wachsen, umgeben sind.

Zusammenleben sichern

Was für ein spannender Nachmittag und was für interessante Tiere diese Biber doch sind. Der Tierschutzverein hofft, dass ein Zusammenleben möglich sein kann und bleibt.