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Presseartikel

 
Mittwoch, 19. Apr 2017

Unterländer Strassen in 3-D auf dem Bildschirm

Digitalisierung Nach Ruggell hat sich nun auch Gamprin für 3-D-Strassenaufnahmen entschieden. Dies soll intern eine Arbeitserleichterung bringen, etwa bei Vermessungen.

Google Street View ist den meisten bestens bekannt – wenn auch in Liechtenstein bisher aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht verfügbar. Weniger bekannt ist allerdings, dass sich die Technologie solcher 3-D-Strassenaufnahmen zu weit mehr nutzen lassen, als sich etwa schon von zu Hause aus durch den Urlaubsort zu klicken. Behörden können damit beispielsweise Messungen durchführen, ohne vor Ort gehen zu müssen. So greifen etwa das Land Liechtenstein und die Gemeinde Balzers bereits auf ein internes Datenmodell mit 3-D-Bildern zurück. «Die Möglichkeiten mit diesem System sind sehr starr und sind zum Teil schon wieder veraltet», heisst es allerdings dazu im gestern veröffentlichten Protokoll der Gampriner Gemeinderatssitzung vom 5. April.
Auf weitaus mehr Interesse ist beim Gemeinderat dagegen ein Testprojekt in Ruggell gestossen. Dort wurden im Herbst 2016 sämtliche Stras-sen mit einem speziellen Bus abgefahren, der 3-D-Bilder erstellt. Die Aufnahmen und deren Anwendungsmöglichkeiten stellte die Hanno Konrad Anstalt, welche das Projekt partnerschaftlich mit der Schweizer Firma iNovitas betreut, in den anderen Unterländer Gemeinden sowie Schaan und Planken vor. Die Aufnahmen seien im Gegensatz zu Google Street View sehr genau und hochauflösend, wie Hanno Konrad auf Anfrage erklärt. Damit könnten Messungen teilweise bereits am Bildschirm durchgeführt werden, was eine Arbeitserleichterung für die Bauverwaltungen bedeutet. Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist die Analyse und Beurteilung von Stras-senbelägen oder Signalisationen.

Gamprin springt ebenfalls auf

Gamprin-Bendern hat nun Nägel mit Köpfen gemacht und dem Bauingenieurs- und Vermessungsbüro den Auftrag für die 3-D-Strassenaufnahmen erteilt. Dafür ist gemäss Gemeinderatsprotokoll ein Kostendach von 12 000 Franken vorgesehen. Je nachdem, wie viele Gemeinden sich an dem Projekt schliesslich tatsächlich beteiligen, könnte sich der Betrag noch verringern, hiess es auf Anfrage seitens der Gemeinde. Zumindest laut dem Gampriner Protokoll stehen die Chancen diesbezüglich nicht schlecht: «Die verantwortlichen Bauverwalter konnten sich anhand der gezeigten Lösung überzeugen und haben bereits im Herbst 2016 ihr Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert.»

Nur für interne Zwecke

Im Laufe des Frühjahrs wird also auch in Gamprin-Bendern – und möglicherweise in weiteren Gemeinden – der mit Kameras besetzte Bus durch die Strassen ziehen. Die Bevölkerung werde noch informiert, wie es auf Anfrage aus der Gemeinde hiess. Aus datenschutzrechtlichen Gründen würden Gesicher und Kennzeichen unkenntlich gemacht. Zudem würden die passwortgeschützten Bilder nur verwaltungsintern verwendet.